Julian Nagelsmann hat dem Werben des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) nachgegeben und seinen Vertrag als Bundestrainer bis zur WM 2026 verlängert. Die Entscheidung gab der Verband am Freitag bekannt, 56 Tage vor Beginn der Heim-EM am 14. Juni.

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Julian Nagelsmann bleibt über die Heim-EM hinaus Bundestrainer und bindet sich vertraglich bis zur WM 2026, die in Kanada, Mexiko und den USA stattfinden wird, an den DFB. Die Entscheidung gab der Verband am Freitag bekannt, 56 Tage vor Beginn der Heim-EM am 14. Juni.

Vorläufig keine Rückkehr zum FC Bayern München

Nagelsmann wird also vorläufig nicht wieder Vereinstrainer und kehrt damit auch nicht in die Bundesliga zum FC Bayern München zurück. Beim deutschen Rekordmeister war er als heißer Kandidat für die Nachfolge von Thomas Tuchel gehandelt worden, mit dem die Bayern die Zusammenarbeit am Saisonende 2023/24 vorzeitig beenden.

Spätestens mit dem Sieg beim Vize-Weltmeister Frankreich (2:0) am 23. März hatte Nagelsmann auch die letzten Zweifler von seinem Weg überzeugt. Der 36-Jährige entschied sich nach Vorlage des DFB-Angebots und Bedenkzeit gegen eine mögliche Rückkehr zum FC Bayern.

"Wir brennen alle für eine erfolgreiche Heim-EM."

Bundestrainer Julian Nagelsmann

"Das ist eine Entscheidung des Herzens. Es ist eine große Ehre, die Nationalmannschaft trainieren und mit den besten Spielern des Landes arbeiten zu dürfen", sagte Nagelsmann und fügte an: "Gemeinsam wollen wir jetzt eine erfolgreiche Heim-EM spielen, dafür brennen wir alle. Danach freue ich mich gemeinsam mit meinem Trainerteam sehr auf die Herausforderung einer Weltmeisterschaft."

Der DFB freut sich über "ein starkes Signal"

Die DFB-Spitze ist glücklich. "Es ist ein starkes Signal für den DFB und die Nationalmannschaft, dass Julian Nagelsmann über die Heim-EM hinaus Bundestrainer bleibt. Denn er steht bei vielen großen Klubs in ganz Europa auf dem Wunschzettel. Aber die Nationalmannschaft ist für Julian Nagelsmann mehr als ein Job, sie ist ihm eine echte Herzensangelegenheit", sagte Präsident Bernd Neuendorf. Nun herrsche "Planungssicherheit, und alle können sich ganz auf ein erfolgreiches Abschneiden bei der Europameisterschaft konzentrieren".

Der DFB-Spitze ist es in kurzer Zeit gelungen, bei der Führung der Nationalmannschaft insgesamt Kontinuität herzustellen. Denn erst elf Tage vor der Einigung mit Nagelsmann hatte der Verband auch den Vertrag mit Nationalmannschafts-Direktor Rudi Völler bis nach der WM 2026 verlängert. Der 64-Jährige hatte Nagelsmann im September 2023 maßgeblich zum DFB gelotst.

"Julian ist ein herausragender Trainer, ein Taktikfuchs."

DFB-Sportdirektor Rudi Völler schwärmt vom Bundestrainer

"Wir waren schon vor den jüngsten erfolgreichen Länderspielen absolut überzeugt von Julian Nagelsmann. Aber sie haben noch einmal gezeigt, welche Begeisterung Julian und seine Mannschaft in Deutschland wieder entfachen können. Er ist ein herausragender Trainer, ein Taktikfuchs", sagte Völler. Mit seiner Leidenschaft könne er "jeden Spieler anstecken und mitreißen. Er brennt für die Nationalmannschaft und für den Erfolg."

Am 26. Mai startet die EM-Vorbereitung

Nagelsmann hatte im Herbst 2023, wie auch zur Saison 2021/22 beim FC Bayern München, die Nachfolge von Hansi Flick angetreten. Nach einem mäßigen Start schaffte es Nagelsmann mit einem radikalen Kaderumbau und den zwei großen Testspielsiegen beim bestens aufgegangenen Comeback von Toni Kroos im Nationalteam, einen Stimmungsumschwung vor der EM zu erzeugen. Weitere Gruppengegner des DFB-Teams sind neben Schottland noch Ungarn und die Schweiz. Die EM-Vorbereitung startet Nagelsmann am 26. Mai mit einem Trainingslager im Weimarer Land. (sid/dpa/hau)

Redaktioneller Hinweis

23er- oder 26er-Kader? Das sagen Nagelsmann und Rangnick

Bei der Heim-EM im Sommer bevorzugt Julian Nagelsmann eher einen kleinen Kader. Bei einem 26er-Kader befürchtet der Bundestrainer zu viele unzufriedene Spieler. Seinen Vorschlag, die Kadergröße flexibel zu gestalten, unterstützt auch Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick.
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