Keine Ahnung, was Sie so am Tag verdienen. Bei Lionel Messi sind die Zahlen übers Wochenende publik geworden. Angeblich 210.000 Euro netto hat der Weltstar des FC Barcelona täglich seit 2017 kassiert. In Summe, alles brutto: 555.237.619 Euro.

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Vielleicht ist die Zahl in ihren Details etwas übertrieben addiert worden und deshalb nicht ganz korrekt. Aber selbst wenn es nur die Hälfte ist: Es ist schlicht zu viel Geld für einen Menschen, dessen Arbeit allein darin besteht, Menschenmassen mit reichlich Geschick am Ball zu erfreuen.

Der FC Barcelona steuert deshalb dem Abgrund entgegen und darf froh sein, wenn es am Ende nicht heißt: Game over! Lionel Messis Vertrag läuft am Saisonende aus, und er wird dann vermutlich bei Paris Saint-Germain ein Gehalt beziehen, das seinen Reichtum wachsen lässt. Zurück bleibt ein Verein, der sich übernommen hat. Es ist nicht die Schuld von Lionel Messi, dass er das Geld genommen hat, das man ihm geboten und mit Steuertricks ermöglicht hat. Die Schuld liegt beim Verein und beim Verband.

Auswüchse im internationalen Fußball werden nicht gestoppt

Beim Verein, weil irgendwelche Entscheidungsträger ihren Erfolg und damit ihre Daseinsberechtigung erkaufen wollten. Beim Verband, weil noch immer keine Regularien die Auswüchse im internationalen Fußball stoppen und man dem Wildwuchs zuschauen kann. Financial Fairplay ist eine Farce, wenn die einen über ihren Verhältnissen leben und investieren und damit die anderen verhöhnen, die Betriebswirtschaftslehre für keinen gemütlichen Kneipenbummel halten. Zum Beispiel die Bayern.

Fußball-Management könnte so einfach sein: Man darf nicht mehr ausgeben, als man hat, und das bisschen mehr, das man als Zukunftsinvest ausgeben will und leihen muss, ist innerhalb von drei bis fünf Jahren zurückzuzahlen. Wer's nicht tut, fliegt raus aus der Champions League und darf nicht noch das große Wort bei der Superleague-Debatte führen, um mit neuem Geld das alte Geld abzustottern. Für so viel Gerechtigkeit im Fußball bräuchten die Uefa-Leute Mumm. Haben sie aber nicht. Und schauen dem Treiben stumm zu.

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Pit Gottschalk ist Journalist und Buchautor. Seinen kostenlosen Fußball-Newsletter Fever Pit’ch erhalten Sie hier: http://newsletter.pitgottschalk.de/.
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