Die US-Frauen gaben mit WM-Gold die Steilvorlage - aus dem "Doppelsieg" wurde aber nichts. Die Fußball-Nationalmannschaft der USA hat das Finale des Gold-Cup-Turniers gegen Mexiko verloren. Homophobe Rufe überschatteten das Endspiel.

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Die Frauen-Nationalmannschaft machte es mit ihrem vierten Weltmeistertitel in Frankreich vor, doch das Männerteam vergab Stunden nach der Steilvorlage die Chance zum doppelten Triumph der Amerikaner: Das Team von Trainer Gregg Berhalter verlor am Sonntag (Ortszeit) in Chicago das Gold-Cup-Finale gegen Mexiko mit 0:1 (0:0).

Berhalter lobte dennoch den früheren Dortmunder Christian Pulisic, der mehrere Vorlagen lieferte: "Sein Beitrag für das Team in diesem Turnier war fantastisch." Kapitän des US-Teams war der Schalker Weston McKennie.

Hartumkämpftes Spiel: Beide Mannschaften vergaben Chancen

Für die Entscheidung zugunsten der Mexikaner sorgte Jonathan dos Santos (73. Minute) mit einem Schuss aus 15 Metern. Für El Tri war es der achte Titelgewinn bei der 15. Auflage der Kontinental-Meisterschaft.

In einem hartumkämpften Spiel vergaben beide Mannschaften viele hochkarätige Chancen. Die Dauerrivalen schenkten sich nichts, einige hitzigen Szenen prägten das finale Duell. "Über die gesamten 90 Minuten gesehen war Mexiko das bessere Team. Wir waren allerdings in der Lage, viele gute Chance zu kreieren", sagte Berhalter. "Ich bin jedoch stolz auf unser Team und wie es sich im vergangenen Monat weiterentwickelt hat."

Zwar wurde das Endspiel auf amerikanischem Boden ausgetragen, doch die Mehrzahl der 62 493 Zuschauer im Soldier Field in Chicago waren Anhänger der mexikanischen Nationalelf.

Schwulenfeindliche Rufe überschatten Finale

Überschattet wurde das Finale von schwulenfeindlichen Rufen der mexikanischen Fans. Wie schon bei der WM-Endrunde 2018 in Russland provozierten die Anhänger der Mexikaner den Gegner mit "Puto"-Rufen bei Abschlägen oder Freistößen. Das Wort bedeute so viel wie "Schwuchtel" oder "Stricher".

Der Kontinentalverband CONCACAF verurteilte das Verhalten erst kürzlich, doch drakonische Strafen blieben bisher aus.  © dpa

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