• Dem langjährigen FIFA-Präsidenten Joseph Blatter missfällt die Amtsführung seines Nachfolgers und Landsmanns Gianni Infantino.
  • Infantino kümmere sich zu wenig um seine "Kernaufgaben".
  • Zuletzt habe sich der Schweizer Blatters Meinung nach "zynisch" und "ehrverletzend" gegenüber der Bevölkerung Afrikas geäußert.

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Ex-Präsident Joseph S. Blatter hat den FIFA-Boss Gianni Infantino wegen dessen irritierender Afrika-Aussage harsch kritisiert. Der Chef des Fußball-Weltverbandes begebe sich "offenbar gerne auf das politische Parkett", vergesse aber seine Kernaufgaben, sagte Blatter dem SID. Infantino wolle "die Welt retten – merkt aber nicht, dass seine Aussagen nicht nur ironisch, aber zynisch wirken, und sein Bezug zu Afrika weltfremd und ehrverletzend ist".

Gianni Infantino äußert sich missverständlich über Afrikaner

Infantino hatte bei einer Rede im Europarat in Straßburg am Mittwoch mit seinen Ausführungen zu den umstrittenen WM-Plänen für Unverständnis gesorgt. "Wir müssen den Afrikanern Hoffnung geben, damit sie nicht mehr über das Mittelmeer kommen müssen, um vielleicht ein besseres Leben zu finden oder, wahrscheinlicher, den Tod im Meer", sagte der Schweizer. Am Donnerstag erklärte Infantino, "bestimmte Bemerkungen" seien "falsch interpretiert" und "aus dem Zusammenhang gerissen" worden.

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Die Vergabe der Fußball-WM an Katar wird zum Spionage-Krimi

Bei der Vergabe der WM-Endrunde 2022 an Katar soll es, wie zuvor auch schon im Rahmen des Zuschlags an Deutschland im Jahr 2000, nicht mit rechten Dingen zugegangen sein. Rechercheure stoßen auf einen früheren CIA-Agenten. Er soll die FIFA ausspioniert haben. Weder Katar noch der Weltverband äußerten sich bisher dazu.

Sepp Blatter kritisiert Infantinos WM-Pläne

Blatter, der im Mittelpunkt zahlreicher Korruptionsvorwürfe steht und sich immer wieder kritisch über seinen Nachfolger äußert, erneuerte zudem seine Bedenken bezüglich der möglichen Verkürzung des WM-Zyklus auf zwei Jahre. Dies würde "die FIFA-Pyramide auf den Kopf stellen", sagte er. Blatter befürchtet, dass andere Verbände nachziehen könnten: "Das würde zu einer Übersättigung in jeder Beziehung führen." (SID/hau)

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