• Spanien hat die Schweiz im Elfmeterschießen in Sankt Petersburg besiegt und steht damit im Halbfinale der Europameisterschaft.
  • Die Spanier gingen durch ein Eigentor von Denis Zakaria in Führung (8.). Allerdings besorgte Xherdan Shaqiri in der 68. Minute den Ausgleich.
  • Im Elfmeterschießen scheiterten drei Schweizer in Folge. Spanien entschied es mit 3:1 für sich.

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Was hängen bleibt: Die Nati arbeitete sich in diese Viertelfinalpartie

Eine zweite Sensation blieb aus. Die Schweiz hat anders als gegen Frankreich im Achtelfinale dieses Mal nicht im Elfmeterschießen triumphieren können. Allerdings schlug sich die Nati gegen einen auf dem Papier überlegenen Gegner hervorragend.

Nati-Trainer Vladimir Petković nahm für die Begegnung mit Spanien einen Formationswechsel vor. Er ging weg vom 3-4-2-1 der letzten Spiele hin zu einem 4-2-3-1. Damit wollte der 57-Jährige klare Zuordnungen schaffen. Die beiden Schweizer Sechser etwa kümmerten sich in einer Art Manndeckung um Koke und Pedri.

Zu Beginn konnten sich Spanier mit ihrer Versiertheit im Passspiel des Öfteren aus der Deckung befreien. Das Führungstor in der 8. Minute fiel jedoch nach einer Ecke, als Zakaria einen Schuss von Jordi Alba ins eigene Tor abfälschte. Die Schweizer igelten sich im Anschluss – trotz deutlicher geringerer Ballbesitzanteile – nicht ein, sondern versuchten Spanien immer wieder entscheidend zu stören.

Nach der Halbzeitpause wurde das Offensivspiel der Nati gefälliger und druckvoller. Ein Missverständnis zwischen den spanischen Innenverteidigern Pau Torres und Aymeric Laporte gab Remo Freuler die Möglichkeit, Shaqiri im Strafraum zu bedienen. Dieses Tor brachte die Verlängerung. Diese musste die Schweiz allerdings in Unterzahl bestreiten, weil Freuler in der 77. Minute vom Platz gestellt wurde.

In einem tiefen 4-4-1 versuchte sich die Nati ins Elfmeterschießen zu retten und konnte dabei auf Yann Sommer zählen, der in der Verlängerung ganze acht Schüsse vereitelte. Im Elfmeterschießen konnte er zudem den Versuch von Rodri parieren. Allerdings scheiterten auf Seiten der Schweiz Fabian Schär, Manuel Akanji und Ruben Vargas hintereinander, was das Aus besiegelte.

Der Star des Spiels

Der Mann der tausend Finger: Gerade als es für die Schweiz eng wurde und Spanien in Überzahl immer häufiger in den Strafraum der Nati eindrang, war Yann Sommer zur Stelle. Der Goalie zeigte einige Glanzparaden und strahlte viel Sicherheit aus. Selbst im Elfmeterschießen konnte er nochmal auf sich aufmerksam machen.

Die Szene des Spiels

Freuler flog umstritten vom Platz: Bei Mittelfeldmann Freuler lag Freud und Leid nah beieinander. Neun Minuten nach seiner Torvorlage flog er für ein Foulspiel an Gerard Moreno vom Platz. Der 29-Jährige ging mit der Sohle voran in den Zweikampf. Aber die Entscheidung von Schiedsrichter Michael Oliver war hart, wenn nicht sogar übertrieben.

Die Lehren des Spiels

Formationswechsel hatte positive Wirkung: Die Entscheidung von Petković, auf ein 4-2-3-1 umzustellen, entpuppte sich als eine gute. Gerade Steven Zuber profitierte ungemein davon, weil sich der Frankfurt-Profi in der Offensive zeigen und Shaqiri oder auch Haris Seferović effektiv unterstützen konnte.

Zakaria war kein Xhaka: Jeder wusste im Vorfeld, dass die Sperre für Kapitän Granit Xhaka negative Folgen haben könnte. Ersatzmann Denis Zakaria war alles andere als ein Totalausfall. Aber er strahlte nicht die gleichen Führungsqualitäten aus und agierte defensiv weniger konsequent als Xhaka.

Embolos Brachialität fehlte: Bedauerlicherweise verletzte sich Breel Embolo nach etwas mehr als 20 Minuten bei einem Zweikampf mit Torres. Auch wenn Embolo nicht immer den saubersten Fußball spielt, war seine Durchschlagskraft in den vergangenen Partien enorm wichtig für die Schweizer Offensive. Ersatzmann Vargas konnte ihn nicht ganz eins zu eins ersetzen.

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