• Hertha-Investor Lars Windhorst hat den Beratervertrag mit Jens Lehmann mit sofortiger Wirkung beendet.
  • Das bestätigte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Als erstes hatte die "Sport-Bild" darüber berichtet.
  • Der ehemalige Nationaltorwart fliegt damit auch aus dem Aufsichtsrat des Bundesligisten.

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Hertha-Investor Lars Windhorst hat nach einer irritierenden WhatsApp-Nachricht von Jens Lehmann den Beratervertrag mit dem Ex-Nationalspieler sofort beendet. "Jens Lehmann ist nicht mehr Berater", sagte Windhorst-Sprecher Andreas Fritzenkötter am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Als erstes hatten die "Bild" und die "Sport-Bild" berichtet.

Damit ende auch Lehmanns Mandat im Hertha-Aufsichtsrat. Die Tennor-Gruppe von Windhorst hatte Lehmann vor einem Jahr als Nachfolger von Jürgen Klinsmann in den Aufsichtsrat der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA gebracht.

Lehmann bezeichnete Aogo als "Quotenschwarzer"

Grund für die Entscheidung ist eine von Lehmann an Ex-Bundesliga-Profi Dennis Aogo verschickte WhatsApp-Nachricht. "Ist Dennis eigentlich euer Quotenschwarzer?", stand in der mit einem lachenden Smiley versehenen Nachricht, die Sky-Experte Aogo bei Instagram veröffentlichte. "WOW dein Ernst? @jenslehmannofficial Die Nachricht war wohl nicht an mich gedacht!!!", schrieb Aogo dazu.

Hertha-Präsident Werner Gegenbauer begrüßt das Ende der Amtszeit von Lehmann im Aufsichtsrat nach dessen irritierender Nachricht. "Solche Einlassungen entsprechen in keiner Weise den Werten, für die Hertha BSC steht und sich aktiv einsetzt", sagte der 70-Jährige am Mittwoch: "Hertha BSC distanziert sich von jeglicher Form von Rassismus."

Sky-Sportchef Charly Classen zeigte sich "sehr enttäuscht" über Lehmanns Verhalten. Der Sender plane, ihn nicht mehr als Gast einzuladen. "Wir bei Sky verurteilen jegliche Form von Rassismus und geben Rassismus keinen Raum und keine Plattform," betonte Classen.

Lehmann bat Aogo um Entschuldigung

Lehmann bat Aogo bereits persönlich um Entschuldigung. "In einer privaten Nachricht von meinem Handy an Dennis Aogo ist ein Eindruck entstanden, für den ich mich im Gespräch mit Dennis entschuldigt habe. Als ehemaliger Nationalspieler ist er sehr fachkundig und hat eine tolle Präsenz und bringt bei Sky Quote", twitterte Lehmann.

Gegenüber der "Bild"-Zeitung versicherte der 51-Jährige zudem, die Nachricht sei "überhaupt nicht so gemeint" gewesen, "sondern positiv". Es sei von ihm "unglücklich ausgedrückt" gewesen: "Da die WhatsApp von meinem Handy rausging, übernehme ich die Verantwortung dafür. Es war eine private Nachricht."

Für wen Lehmanns Meldung gedacht war, ist weiter unklar. Lehmann saß als Vertreter von Investor Lars Windhorst seit Mai 2020 im Aufsichtsrat des Fußball-Bundesligisten Hertha BSC. (ank/lh/AFP/dpa)

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