• Der FC Bayern München soll laut einem Bericht zukünftig verstärkt junge Spieler verpflichten und später gewinnbringend verkaufen wollen.
  • Bereits jetzt scheint der FC Bayern München nicht mehr in der Lage zu sein, auf dem Transfermarkt ganz vorne mitzumischen.
Eine Analyse

Mehr aktuelle News zum FC Bayern finden Sie hier

Mehr News zum FC Bayern München

Bislang galt im deutschen Fußball der Grundsatz, dass der FC Bayern München der einzige Verein im deutschen Fußball ist, der seine Top-Spieler weder verkaufen will noch muss. Dies könnte sich allerdings bald ändern. Laut einem Bericht des "kicker" plant der FC Bayern eine Zukunft als "Verkaufsverein".

Grund dafür sollen die Gehalts-Kosten für Top-Spieler sein, die in den vergangenen Jahren so stark angestiegen sind, dass für teure Transfers das Geld fehlt. Junge Spieler zu verpflichten, weiterzuentwickeln und gewinnbringend zu verkaufen, könnte die Lösung des Problems sein.

Junge Spieler zwischen 20 und 22 Jahren sollen im Fokus stehen

Der FC Bayern soll vorzugsweise Spieler im Alter zwischen 20 und 22 Jahren verpflichten wollen. Diese würden dann über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren weiterentwickelt und daraufhin mittels einer hohen Ausstiegsklausel verkauft werden.

Im Ausland gibt es noch immer genügend Vereine, die selbst in Zeiten von Corona wahnwitzige Ablösesummen für Top-Spieler bezahlen. Gerade bei einigen Vereinen aus der englischen Premier League scheint das Geld keine Rolle zu spielen.

Die drei teuersten Transfers dieser Saison wurden alle von englischen Vereinen getätigt: Manchester City zahlte 117,5 Millionen Euro Ablöse für Jack Grealish, der FC Chelsea überwies 113 Millionen Euro für Romelu Lukaku, und Manchester United bezahlte 100 Millionen Euro für Jadon Sancho.

Zum Vergleich: Der FC Bayern München steht mit den 42,5 Millionen Euro, die für den Verteidiger Dayot Upamecano gezahlt wurden, lediglich auf Platz 8. Betrachtet man die teuersten Transfers aller Zeiten, so steht der deutsche Rekordmeister mit den 80 Millionen Euro für Lucas Hernandez nur auf Platz 24.

Lesen Sie auch: Das Rätsel Dayot Upamecano – Zwischen Weltklasse und Fehleranfälligkeit

Heißt also: Dass der FC Bayern zumindest nicht dauerhaft ganz vorne auf dem Transfermarkt mitmischen kann, war längst bekannt. Nun scheint die Vereinsführung die Konsequenzen daraus zu ziehen.

Wurden früher Top-Spieler wie Arjen Robben oder Franck Ribery im besten Fußball-Alter verpflichtet, könnten die zukünftigen Neuzugänge vielfach der jüngeren Altersgruppe angehören.

Ajax-Talent Ryan Gravenberch wäre ein möglicher Kandidat für den FC Bayern

Ein möglicher Kandidat wäre laut dem "kicker" der 19-jährige Ryan Gravenberch. Der zentrale Mittelfeldspieler ist bereits Stammspieler beim niederländischen Top-Verein Ajax Amsterdam. Zehn Länderspiele hat er für die niederländische Nationalmannschaft bestritten.

Der Vertrag von Gravenberch in Amsterdam endet im Sommer 2023. Das bedeutet: Möchte Ajax eine Ablöse erzielen, müssten sie ihn möglichst im bevorstehenden Sommer abgeben. Laut "transfermarkt.de" liegt sein Marktwert bei 35 Millionen Euro. Allerdings dürfte er bei einer konstant guten Entwicklung in wenigen Jahren ein Vielfaches davon wert sein.

Auch Eigengewächse wie Jamal Musiala, Paul Wanner oder Gabriel Vidovic, die dem Nachwuchsprogramm des FC Bayern entsprungen sind, könnten eines Tages für hohe Transfereinnahme sorgen. Der Marktwert von Musiala, der morgen seinen 19. Geburtstag feiert, wird bereits jetzt auf 55 Millionen Euro geschätzt.

Lesen Sie auch:

Der Kader des FC Bayern soll zukünftig aus 13 bis 14 Top-Spielern bestehen, die mit drei bis vier Profis der hohen Qualitätskategorie und drei bis vier Top-Talenten ergänzt werden. Das bedeutet: In der Spitze würde der FC Bayern weiterhin zu den Top-Vereinen von Europa gehören, in der Breite allerdings nicht.

Verwendete Quellen:

  • Kicker (17/2022): Die neue Personalpolitik
  • transfermarkt.de: Transferrekorde
Interessiert Sie, wie unsere Redaktion arbeitet? In unserer Rubrik "Einblick" finden Sie unter anderem Informationen dazu, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte kommen.
JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.