• Die Spieler des FC Bayern München verdienen viel Geld, müssen aber für Disziplinlosigkeiten auch ordentlich blechen.
  • In einem Podcast wurde enthüllt, wie hoch die Strafzahlungen sind.
  • Trainer Julian Nagelsmann verrät, was mit dem Geld passiert.

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Beim FC Bayern München wird Disziplin erwartet. Der Rekordmeister hat daher einen Strafenkatalog eingeführt, der regelt, was die Profis für ein Fehlverhalten bezahlen müssen. "Am glücklichsten bin ich, wenn wir keine Strafen einsammeln müssen. Das ist die Grundidee. Es geht darum, dass die Spieler Leitplanken haben, an die sie sich halten können", sagt Trainer Julian Nagelsmann.

"Ich bin eigentlich ein Trainer, der nicht allzu viele Regeln außen herum vorgibt. Ich versuche eher, dass durch Gespräche alles funktioniert. Es war aber auch das Feedback der Mannschaft, dass es diese Leitplanken geben soll. Die Initiative ist im gesamten Trainerteam entstanden. Ich bin happy mit der Umsetzung."

Die Besonderheit: Die Spieler des FC Bayern sollen selber über den Strafenkatalog bestimmt haben. "Das sind keine weltbewegenden Dinge. Das sind ganz normale Dinge, die noch einmal niedergeschrieben wurden und die auch vorher geltend waren. Aber wir haben das jetzt noch einmal verschriftlicht und klarer formuliert", sagt Nagelsmann.

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10.000 Euro für Spucken in der Kabine

Im Podcast "Bayern Insider" wurde verraten, wie hoch die Geldstrafen für die Stars ausfallen. Trägt ein Spieler zum Beispiel nicht die Klamotten des Sponsors, sind demzufolge 10.000 Euro fällig. Die gleiche Summe wäre zu bezahlen, wenn die Bayern-Spieler nicht mit dem Wagen des Sponsors vorfahren.

In der Vergangenheit soll es auch bereits einige kuriose Strafen gegeben haben. Dass die Fußballspieler auf dem Spielfeld spucken, wird zwar akzeptiert. Geschieht dies aber in geschlossenen Räumen, wurden auch dafür laut Podcast schon einmal 10.000 Euro fällig. Wenn die Bayern-Spieler ihre Autogrammkarten nicht unterschrieben haben, mussten 2.000 Euro bezahlt werden.

Wer zu spät auf dem Trainingsplatz erscheint oder die Busabfahrt verpasst, muss ebenfalls eine Geldstrafe bezahlen. Letzteres passierte Ende Februar zum Beispiel Leroy Sane vor dem Auswärtsspiel gegen Borussia Mönchengladbach.

Nagelsmann erklärte danach: "Ich saß im anderen Bus. Ich habe dann gehört, dass er privat nachgefahren ist. Alles andere haben wir intern besprochen und besprechen wir intern." Wie hoch die Geldstrafe dafür ausfiel, ist nicht bekannt.

Laut Nagelsmann war dies die einzige Disziplinlosigkeit in der jüngeren Vergangenheit: "Wir hatten diese eine Thematik, die bekannt ist. Aber ansonsten gab es keinen weiteren Vorfall, der Geld eingebracht hat." Ohnehin treiben die Geldstrafen keinen Spieler in existenzielle Nöte. Stars wie Leroy Sane kassieren schätzungsweise zwischen 15 und 20 Millionen Euro im Jahr.

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Geld soll an gute Zwecke fließen

Doch was passiert überhaupt mit den eingenommenen Strafgeldern? Nagelsmann erklärt: "Ich habe den Mitarbeitern ja ein Weihnachtsgeschenk gemacht, wo viele Spenden zusammengekommen sind. Ähnlich werden wir es da auch machen. Wenn wir einen Topf zusammenhaben, gibt es verschiedene lokale Einrichtungen, wo auch Spieler und Mitarbeiter Vorschläge machen können."

Im Normalfall soll das Geld an gute Zwecke fließen. "Wir haben zum Beispiel einen Mitarbeiter, dessen Lebensgefährtin mit vier, fünf Freunden eine gemeinnützige Organisation gegründet hat, die Waisenhäuser baut. An solche Organisationen werden wir das Geld spenden", sagt Nagelsmann, der dadurch fast schon in einer emotionalen Zwickmühle steckt. "Laut dem Gesichtspunkt wäre es schön, wenn die Spieler viel zu spät kommen. Aus dem Gesichtspunkt der Disziplin aber natürlich nicht."

Verwendete Quellen:

  • Podcast bayerninsider.io: Enthüllt: Welche neuen Erniedrigungen die Bayern-Millionäre mehr ärgen als Geldstrafen
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