Am 9. Mai wird Jupp Heynckes 75 Jahre alt. Anlässlich dieses Jubiläums erinnert sich sein ehemaliger Spieler Olaf Thon an einige Anekdoten aus dem Trainingsalltag unter Heynckes - und adelt ihn als den "besten Trainer Deutschlands".

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Seinen 75. Geburtstag am 9. Mai darf Jupp Heynckes in aller Ruhe feiern. Kein Training, keine Spiele, kein Stress.

Kaum ein Trainer hat so viele Titel gewonnen wie er, kaum ein anderer hat den FC Bayern in den vergangenen Jahrzehnten so geprägt. Die Krönung, das Triple 2013, gehört zu den schönsten Erinnerungen vieler Bayern-Fans und Spieler.

Doch Heynckes' Reise mit dem FCB begann schon viel früher, Ende der 1980er-Jahre. Nach seinem Einstieg als Trainer bei Borussia Mönchengladbach wurde Heynckes 1987 Nachfolger von Udo Lattek in München. Nachdem sein erstes Jahr nicht besonders erfolgreich verlief, holte Heynckes im Sommer 1988 einige neue Spieler und baute die Mannschaft nach seinen Vorstellungen um. Einer dieser Zugänge war ein junger Mann vom FC Schalke 04: Olaf Thon.

Im Gespräch mit unserer Redaktion blickt Thon gerne auf die Zeit unter Heynckes zurück: "In seiner ersten Bayern-Zeit war er noch nicht der perfekte Trainer und ich lernte ihn eben in dieser Zeit kennen. Trotzdem war er schon damals der beste Trainer in Deutschland", erzählt Thon.

Thon: "Da wurde er fuchsteufelswild"

Während man Heynckes in seinen späteren Jahren sehr gemäßigt erlebte, kennt Thon auch eine andere Seite seines damaligen Trainers, der aufgrund seiner Gesichtsfarbe lange den Spitznamen "Osram" trug.

So achtete Heynckes beim Abschlusstraining vor dem Wochenendspiel immer auf ein ganz spezielles Detail: "Wir haben geflankt, und wenn man dann als Mittelstürmer den Ball nicht direkt mit der Stirn nahm, sondern ihn abrutschen ließ, dann wurde er fuchsteufelswild", erinnert sich Thon lachend.

Nicht die einzige Anekdote, die dem heute 54-Jährigen einfällt. So weiß Thon zu berichten, dass Heynckes "sehr akribisch" gewesen sei, "auch was das Gewicht seiner Spieler anging". Heynckes sei seiner Zeit da deutlich voraus gewesen und habe einen gesunden Lebensstil vorgelebt.

Immer zwei, drei Kilo zu viel

Auch Thon selbst hatte nach Heynckes' Meinung immer zwei, drei Kilo zu viel. Selbstkritisch gibt er heute zu, "dass man da noch viel mehr hätte tun können".

Alle zwei bis drei Tage sei Wiegen angesagt gewesen, wie sich Thon erinnert. Eine sehr unbeliebte Übung, vor allem "wenn wir mal eine Feier hatten und wussten, am nächsten Tag wird gewogen".

Ein Spieler scheint besonders vor Heynckes gezittert zu haben, anders ist die Aktion, von der Thon erzählt, kaum zu erklären: "Roland Wohlfarth ist vor dem Training mit seiner Regenjacke in die Sauna gegangen, um dann beim Wiegen ein besseres Gewicht zu haben." Den Geruch unter der Regenjacke mag man sich lieber nicht vorstellen.

Einen speziellen Wunsch hat Thon dann noch: "Ich wäre froh, wenn ich Jupp Heynckes bei irgendeinem Spiel im Stadion wiedersehen könnte und wir dann zusammen ein Bier trinken."

Anmerkung: In einer früheren Version des Artikels haben wir den Geburtstag von Jupp Heynckes auf den 9. März vorverlegt. Richtig ist natürlich der 9. Mai. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen.

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