Der FC Bayern München braucht die Taktik-Revolution dringender denn je und Andre Hahn wird zum Liebling der Sportjournaille. In unserer Serie ziehen wir die etwas anderen Lehren des jeweiligen Spieltags der Bundesliga.

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1. Erkenntnis: Bayern braucht die Taktik-Revolution

Alarm beim FC Bayern München: Die Leistung beim desaströsen 2:1-Sieg bei 1899 Hoffenheim kann den eigenen Ansprüchen nicht genügen. "Ich muss mein Konzept korrigieren", verriet Bayern-Trainer Pep Guardiola vollkommen zu Recht und ergänzte: "Es geht um taktische Dinge. Wir müssen uns verbessern, um die Bundesliga zu gewinnen."

Klingt logisch, immerhin haben die Bayern im Zweikampf mit Borussia Dortmund vier Tore in der Tordifferenz eingebüßt. Ein rabenschwarzes Wochenende für den Rekordmeister.

Manch Sportmedium spricht nach Guardiolas Worten bereits von einer bevorstehenden "Taktik-Revolution" beim FC Bayern. Und sind wir ehrlich: Wenn diese der Definition nach "radikale Veränderung" beim Tabellenführer nicht vor dem Champions-League-Kracher bei Viktoria Pilsen kommen muss, wann dann?

2. Erkenntnis: Hahn wird zum Liebling der Sportjournalisten

Das war gestern ein gefundenes Fressen für die Wortakrobatik liebende Sportjournaille. Augsburgs Andre Hahn erzielt beim 2:1-Sieg gegen Mainz einen Doppelpack. In einem Match, nach dem eigentlich kein Hahn kräht weckt der Hahn seine Mannschaft auf. Andre Hahn, dieser alte Hund, macht gleich zwei Tore.

Dann fliegt auch noch der erst zur Halbzeit eingewechselte Christian Wetklo mit Rot vom Platz und Holterdiepolter (wer diesen Wortwitz findet, darf ihn behalten) wird diese 08/15-Partie zu einem Sonntagabend-Highlight.

3. Erkenntnis: So hält Braunschweig die Klasse

Braunschweig steigt direkt wieder ab. Das war für viele schon vor der Saison klar und erst recht nach diesem tasmaniaberlinerischem Saisonstart. Doch Achtung: Auf einmal hat die Eintracht zwei Siege auf dem Konto. Und mit dem 1:0 gegen Bayer Leverkusen hat wohl kaum jemand gerechnet. Auch nicht Bayer-Trainer Sami Hyypiä. Der dachte bereits an das Champions-League-Spiel bei Schachtjor Donetsk und ließ mit Stefan Kießling, Sidney Sam, Lars Bender und Heung-Min Son vier Stammspieler auf der Bank.

Doch der Schuss ging nach hinten los, Braunschweig nutzte die Gunst der Stunde und Leverkusen guckt jetzt dumm aus der Wäsche. Das sind zu viele Phrasen in einem Satz? Egal. Wir packen noch eine drauf: Wenn die Eintracht in den restlichen Spielen stets auf Neue den Kampf annimmt, hält sie die Klasse. Und wenn sie von den Gegner weiterhin unterschätzt wird, dann erst recht.

4. Erkenntnis: Werder kann noch Spektakel

Mensch Werder, da sage noch einer, du seist zu einer grauen Maus mutiert. Klar, die ganz großen Stars hast du nicht mehr. Ailton, Micoud, Diego - längst sind sie weg. Und dennoch fühlten wir uns von dir gestern in längst vergangene Zeiten zurückversetzt: Super Stimmung, zwei Elfmeter und ein spät eingefahrener Sieg - das Nord-Derby gegen Hannover 96 hatte mal wieder was von einem altbekannten Werder-Spektakel.

Okay, wir geben zu: Ein Weser-Wunder war das 3:2 gegen das auswärts punktlose Hannover 96 nicht. Doch uns neutralen Zuschauern, die zum Ausklang des Bundesliga-Wochenendes mit schönem und spektakulärem Fußball unterhalten werden wollen, hat das vollkommen gereicht.

5. Erkenntnis: HSV-Fans kriegen die Kruse

Bei diesem Abwehrverhalten kriegen die HSV-Fans die Kruse. Innenverteidiger Lasse Sobiech verteilte beim 0:2 gegen Borussia Mönchengladbach gleich zwei Geschenke an die Gäste. Erst ein zu nonchalanter Rückpass auf Keeper Rene Adler und dann eine noch nonchalantere Zweikampfführung gegen Raffael.

Fohlen-Stürmer Max Kruse war gleich doppelt Nutznießer und markierte seine Saisontreffer sechs und sieben. Dabei ist Kruse eigentlich Hamburg-Fan und schlief in seiner Kindheit in Bettwäsche seines Lieblingsvereins. Das schmerzt die HSV-Anhänger! Sicher noch mehr als der Rückschlag im Kampf um die Champions-League-Plätze.

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