Eine ganze Mannschaft, die Trainer, die Betreuer - alle in häuslicher Quarantäne. So ist es nun Dynamo Dresden passiert, Tabellenletzter der 2. Liga. Zwei Wochen keine Spiele, kein Training. Das wirft neue Fragen auf.

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Eine Woche vor dem geplanten Anpfiff für die Restsaison der 1. und 2. Fußball-Bundesliga haben die Hoffnungen auf einen noch einigermaßen geordneten Verlauf der ausstehenden Spielzeit in Corona-Zeiten einen schweren Rückschlag erhalten. Die komplette Mannschaft der SG Dynamo Dresden, der Trainer- und auch der Betreuerstab mussten am Samstag nach zwei weiteren positiven Tests auf das Virus Sars-CoV-2 in häusliche Quarantäne für 14 Tage. Damit kann die Partie der stark abstiegsbedrohten Sachsen in der 2. Liga am 17. Mai bei Hannover 96 nicht stattfinden.

Das Heimspiel am darauffolgenden Wochenende gegen die SpVgg Greuther Fürth dürfte ebenfalls abgesagt werden müssen. Denn Training ist für die Sachsen erstmal zwei Wochen verboten. Der Kampf gegen den Abstieg aus der Liga dürfte für den aktuellen Tabellenletzten damit noch schwerer werden.

Albtraum der Fußball-Bosse

Die Deutsche Fußball Liga erklärte am Abend, dass sie von Dynamo Dresden vorab informiert worden sei. "Wir werden zu Beginn der kommenden Woche das weitere Vorgehen mit Blick auf die Ansetzungen von Dynamo Dresden festlegen", teilte ein Sprecher mit.

Die Quarantäne für eine gesamte Mannschaft dürfte aber zum Albtraumszenario der Liga-Bosse zählen. "Fakt ist, dass wir in den kommenden 14 Tagen weder trainieren noch am Spielbetrieb teilnehmen können", sagte Dynamos Sportgeschäftsführer Ralf Minge. Dass die Spieler nach der Haus-Quarantäne einen Nachteil gegenüber den Teams haben dürften, die voll trainieren konnten, dürfte wohl auch außer Frage stehen.

Die Betroffenen bleiben anonym

Wie Dynamo auf seiner Homepage mitteilte, habe das für die SGD zuständige Gesundheitsamt in Dresden "nach einer intensiven Analyse der Situation noch am Samstag" über die Maßnahmen entschieden. "Wir haben in den zurückliegenden Wochen sowohl personell als auch logistisch einen enormen Aufwand betrieben, um alle vorgeschriebenen medizinischen und hygienischen Maßnahmen strikt umzusetzen. Wir stehen im Austausch mit dem zuständigen Gesundheitsamt und der DFL, um alle weiteren Schritte abzustimmen", betonte Minge.

Die Namen der betroffenen Spieler nannte der Verein mit Verweis auf die Privatsphäre nicht. Die dritte Testreihe war am Freitag planmäßig durchgeführt worden. Die betroffenen Profis seien in den vergangenen Tagen medizinisch unauffällig gewesen und gegenwärtig weiterhin symptomfrei, erklärte der Verein, der schon nach der ersten Testreihe einen positiven Befund vermeldet hatte. Das Team von Trainer Markus Kauczinski war seit Donnerstag wieder im Mannschaftstraining. "Seitdem haben zwei Übungseinheiten unter Vollkontakt stattgefunden", hieß es in der Mitteilung. (best/dpa)

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