Max Kruse ist die wahrscheinlich spektakulärste Verpflichtung des SC Paderborn seit Stefan Effenbergs Trainer-Intermezzo in der Saison 2015/16. Kruse will mit 35 Jahren beweisen, was er noch drauf hat. Seitens des Vereins erhält der auch außerhalb des Platzes sehr aktive Routinier alle Freiheiten.

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Max Kruse ist Teil einer aussterbenden Spezies, ist das, was Medien und Fans gerne einen "Typen" nennen. Der SC Paderborn erregt mit der Verpflichtung des früheren Nationalstürmers Aufsehen, so wie einst, als im Herbst 2015 Stefan Effenberg für ein halbes Jahr Cheftrainer der Ostwestfalen wurde.

Max Kruse darf sich weiter in den sozialen Medien austoben

Die Verantwortlichen des SC Paderborn wissen, was sie von Kruse erwarten. Damit er im Kampf um die Rückkehr in die Bundesliga die gewünschte Führungsperson sein kann, benötigt er auch neben dem Platz Freiheiten. Seine intensiven Social-Media-Aktivitäten sind aus Sicht des Paderborner Sportchefs Benjamin Weber kein Problem für den Verein.

"Das muss jeder selbst wissen. Ich finde, dass es in der heutigen Zeit normal ist, viel in den sozialen Medien zu teilen und etwas gläsern zu sein", sagte Weber den Internetportalen "Spox" und "Goal".

Heiratsantrag bei Olympia

Kruse ist in den sozialen Netzwerken sehr aktiv und sorgte in seiner Karriere auch immer wieder abseits des Platzes für Schlagzeilen. Er verdiente Geld bei Pokerturnieren und machte bei den Olympischen Spielen seiner Freundin vor laufenden Kameras einen Heiratsantrag. "Wenn wir Spieler verpflichten, machen wir uns unser eigenes Bild und übernehmen nicht jenes, das andere vielleicht bereits gezeichnet haben", sagte Weber.

Es sei aus seiner Sicht entscheidend, "wie viel Lust und Hunger ein potenzieller Neuzugang hat". Daran lässt Kruse keinen Zweifel aufkommen: "Ich habe richtig Bock auf Fußball, bin erfolgshungrig und will mit dem SC Paderborn 07 oben angreifen!"

Vorlage zum Siegtreffer beim Debüt

Kruses Debüt im Testspiel gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV verlief vielversprechend. Am 6. Juli wurde der Neuzugang zur Pause eingewechselt und lieferte in der 68. Minute die Vorlage zum 2:1 (1:1)-Siegtreffer von Sirlord Conteh. Es war Kruses erstes Spiel seit fast zehn Monaten.

Das Alter und das Auftreten außerhalb des Platzes sind Weber egal. "Max will hier etwas beweisen, sein eigener Antrieb stimmt absolut - und genau das brauchen wir." Er habe sofort das Gefühl gehabt, dass der Offensivspieler "unbedingt" nach Paderborn kommen wolle. "Es war vielmehr ganz klar, dass Max bei uns das Sportliche und die Herausforderung gesehen hat. Das war uns, aber auch ihm wichtig."

14 A-Länderspiele für Deutschland

Kruses bisherige Laufbahn war durchaus erfolgreich mit 14 A-Länderspielen und der Olympia-Teilnahme in Tokio. 370 Erst- und Zweitligaspiele für Wolfsburg, Union, Borussia Mönchengladbach, Werder Bremen, den SC Freiburg und den FC St. Pauli stehen in seiner bisherigen Statistik. 117 Treffer erzielte er dabei. (dpa/hau)

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