Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat sich von Trainer Tim Walter getrennt. Das gab der sechsmalige deutsche Meister am Montag bekannt.

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Der Hamburger SV hat sich von Tim Walter (48) getrennt. Das gab der strauchelnde Traditionsklub drei Tage nach der 3:4-Niederlage gegen Hannover 96 bekannt. In der Winterpause hatte sich Sportchef Jonas Boldt noch für eine Fortsetzung der Zusammenarbeit entschieden - nun soll ein neuer Trainer den HSV im sechsten Anlauf zum Aufstieg führen.

HSV sieht Saisonziele in Gefahr

"Wir haben nach der enttäuschenden Heimniederlage gegen Hannover 96 eine Situationsanalyse vorgenommen und sind zur Entscheidung gekommen, dass wir eine Veränderung vollziehen müssen, um unsere Saisonziele nicht zu gefährden", sagte Boldt. "Unsere Leistungsschwankungen in den zurückliegenden Spielen waren zu groß und uns fehlt die volle Überzeugung, dass wir die nötige Balance und Stabilität in unserem Spiel in dieser Konstellation nachhaltig in den nächsten Wochen erreichen werden."

Walter, Hübner und Tapalovic freigestellt

Neben Walter wurden seine Assistenten Julian Hübner und Filip Tapalovic mit sofortiger Wirkung freigestellt.

Wer die Nachfolge an der Elbe antritt, steht noch nicht fest, Merlin Polzin wird die Mannschaft zunächst interimsweise betreuen und auf das Auswärtsspiel am Samstag beim FC Hansa Rostock vorbereiten. "Er bekommt definitiv die Chance, und das aus voller Überzeugung", sagte HSV-Sportvorstand Jonas Boldt am Montagnachmittag. Polzin habe viel mitgestaltet in den letzten Jahren. "Daher die Überzeugung, dass wir hier ein großes Trainertalent haben."

Boldt ließ offen, ob Polzin eine Dauerlösung sei oder doch noch ein anderer Trainer verpflichtet werden könne. "Wir wollen uns gar nicht festlegen auf irgendeinen Zeitrahmen", sagte der 42-Jährige. "Natürlich werden wir überlegen, was können mittel- und langfristige Lösungen sein. Merlin Polzin wird dabei definitiv eine Rolle spielen." Als Kandidat für die Walter-Nachfolge galt nach Medienberichten zuletzt der Ex-Kölner Steffen Baumgart.

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HSV will wieder erstklassig werden

Die Hamburger hatten zuletzt drei Heimspiele hintereinander verloren und die Ausstrahlung eines echten Spitzenteams vermissen lassen. Aktuell steht der Klub auf Rang drei. Walter war seit Sommer 2021 HSV-Trainer, zwei Mal verpasste er den Aufstieg knapp. Einen erfolgreichen Anlauf im dritten Versuch traute ihm Boldt nun nicht mehr zu. Walters Vertrag lief noch bis Saisonende.

"Ich hätte gerne weiter dazu beigetragen, gemeinsam unser Saisonziel zu erreichen", wird Walter in der Vereinsmitteilung zitiert. "Ich bedanke mich beim HSV, bei der Geschäftsstelle und bei den außergewöhnlichen Fans für mehr als zweieinhalb Jahre tolle Zusammenarbeit." (SID/lag)

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