• 2022 wird für die Formel 1 mit den neuen Autos eine Wundertüte, so auch für Sebastian Vettel.
  • Sein Vertrag bei Aston Martin läuft nach der kommenden Saison aus.
  • Klar dürfte sein: Eine weitere Saison im Mittelfeld wird sich der 34-Jährige kaum antun.

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Sebastian Vettels Neue ist ein echter Hingucker. Schön schaut sie aus, futuristisch, anders als vorher. Vettel weiß aber nur zu gut, dass Schönheit alleine nicht reichen wird, um in der Formel 1 erfolgreich zu sein. "Unser Auto sieht gut aus, aber gut wird eher dadurch definiert, dass es schnell ist. Durch die Farbe ist es ein sehr schönes Auto, aber auch hier: Schön ist, was am schnellsten ist", sagte Vettel bei der Vorstellung des neuen Aston Martin.

Die wichtigste Frage lautet vor der neuen Saison nämlich nicht, wer das schönste Auto hat, sondern wer die beste Idee hatte, die neuen Regeln zu interpretieren. Die Motorsport-Königsklasse startet 2022 in eine neue Ära, mit neuem Reglement und neuen Autos, die das Überholen erleichtern und Action und Spannung erhöhen, das Feld ausgeglichener machen sollen. Das bedeutet für Teams wie Aston Martin: (Fast) alles auf Anfang.

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Wie gut ist der Aston Martin in der Saison 2022?

Oder anders gesagt: Mit einer guten Lösung, was das neue Auto betrifft, kann ein Mittelfeld-Team wie ganz generell einen sehr großen Schritt nach vorne machen. Es ist in gewisser Weise ein Hoffen auf das Ungewisse. Dass man selbst die Hausaufgaben bestmöglich erledigt hat und die Konkurrenz vielleicht daneben liegt. Ein weiterer Vorteil: Aston Martin kann sich wieder auf die Entwicklung des Autos konzentrieren. Das war im vergangenen Jahr auf der Strecke geblieben, weil man früh den Fokus auf das neue Auto gelegt hatte. "Wir hoffen, dass uns das nach vorne spült", so Vettel.

Denn das wird nicht nur den Erfolg der Saison bestimmen, sondern auch die Zukunft des Deutschen. Sein Vertrag läuft nach der anstehenden Saison aus. Stand jetzt weiß er nicht, was danach kommt. "Das ist die ehrliche Antwort", sagte er. Klar dürfte aber auch sein: Sollte es nichts werden mit dem Durchbruch mit Aston Martin, wird sich Vettel kaum eine weitere Saison im grauen Mittelfeld der Königsklasse antun. Die Ansprüche sind noch groß, die Ziele auch.

Er habe aber keine genaue Zahl im Kopf, wo das Team stehen oder wie stark man sein müsse, so Vettel: "Ich schätze, wir werden einfach schauen, wo wir stehen", sagte er. "Dann wird irgendwann der Punkt kommen, wo wir uns mit der Zukunft auseinandersetzen. Aber jetzt konzentrieren wir uns erstmal auf den Saisonbeginn." Erste Eindrücke, wo man im Moment steht und wie es mit der Neuen läuft, gibt es bei den Testfahrten vom 23. bis 25. Februar in Barcelona.

Formel 1: Teamgeist ist gut, das Ziel ist klar

Was Vettel vorher weiß: Er wird im Sommer 35, viele Top-Jahre wird der viermalige Weltmeister in dem Sport nicht mehr haben. Er formuliert seine Erwartungen daher freundlich, aber durchaus bestimmt. Er habe eine schöne Zeit in diesem Sport gehabt, so Vettel: "Ich hatte gute Jahre und nicht so gute. Aber die meisten Jahre waren gut. In denen hatte ich ein sehr konkurrenzfähiges Auto und ein konkurrenzfähiges Team."

Wirklich um den Titel gekämpft hat er aber zuletzt 2018 mit Ferrari, damals musste die Scuderia auf der Zielgeraden der Saison abreißen lassen, Vettel wurde hinter Lewis Hamilton Vize-Weltmeister, feierte auf dem Weg dorthin immerhin fünf Siege. Seitdem stand er nur noch ein einziges Mal (2019) ganz oben auf dem Podium.

Jetzt bei Aston Martin sei er "ohne Zweifel in einem konkurrenzfähigen Team. Der Teamgeist ist gut und das Ziel ist klar. Wir wollen uns weiterentwickeln und gewinnen", sagte er. Und betonte: "Auf dem Weg, den wir eingeschlagen haben, interessiert mich das Gewinnen am meisten. Das wird letztendlich bestimmen, was in Zukunft kommt." Und nicht das schönste Auto.

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