Über sein Aus wurde offenbar am Rande des G20-Gipfel in Osaka entschieden: Nach Medienberichten wird EVP-Spitzenkandidat Manfred Weber nicht auf EU-Kommissionschef Jean-Claude Juncker folgen. Von Bundeskanzlerin Angela Merkel kommt angeblich kein Widerspruch.

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Der CSU-Europapolitiker Manfred Weber soll nach Informationen der "Welt am Sonntag" nicht Präsident der Europäischen Kommission werden. Darauf hätten sich beim G20-Gipfel im japanischen Osaka die anwesenden EU-Regierungschefs am Freitagnachmittag unter Leitung von EU-Ratspräsident Donald Tusk geeinigt, meldete das Blatt.

Aus Webers Umfeld hieß es dazu, man könne das Geschehen in Osaka nicht kommentieren. Klar sei, dass ein Beschluss erst in den Gremien der Europäischen Volkspartei am Sonntag fallen werde. Für die EVP sei das Prinzip des Spitzenkandidaten zentral. Als stärkste Kraft müsse sich die EVP dabei entsprechend wiederfinden, hieß es weiter. Weber war bei der Europawahl Ende Mai EVP-Spitzenkandidat.

Die "Welt am Sonntag" berief sich auf nicht näher genannte informierte Kreise. Weber sei aus dem Rennen um die Nachfolge von Kommissionschef Jean-Claude Juncker. Bundeskanzlerin Angela Merkel habe die Entscheidung bereits akzeptiert. Die EU-Regierungschefs und führende Vertreter des EU-Parlaments wollten in den kommenden zwei Tagen darüber beraten, ob der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Frans Timmermans, neuer Kommissionschef werde oder ein EVP-Vertreter, der zuvor nicht Spitzenkandidat seiner Parteienfamilie war.

Im Gespräch als mögliche EVP-Kandidaten sind nach Informationen der Zeitung der EU-Chefunterhändler bei den Brexit-Verhandlungen, Michel Barnier, die geschäftsführende Präsidentin der Weltbank, Kristalina Georgieva, und der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenkovic. Die Entscheidung soll spätestens am Sonntagabend bei einem EU-Sondergipfel fallen. (best/dpa)

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