• In Bergheim bei Köln wollten Wahlhelfer einer Frau mit Kopftuch und Maske verbieten, ihre Stimme abzugeben.
  • Erst nach einer Beschwerde durfte sie ihren Wahlschein abgeben.
  • Die Stadt entschuldigt sich für den "peinlichen Vorfall".

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Wahlhelfer haben einer Frau mit Kopftuch und Mundschutz in Bergheim bei Köln zunächst nicht erlaubt, ihre Stimme bei der Bundestagswahl abzugeben. Erst nach einer Beschwerde der Frau bei der Wahlleitung sei eine Anweisung an das Wahllokal gegeben worden und die Wahlberechtigte habe wählen können, teilte die Stadt am Dienstag mit.

Zuvor war ein Video auf Instagram veröffentlicht worden, das die Diskussion der Frau mit den Wahlhelfern am Sonntag zeigen soll. Mehrere Medien hatten über das Video berichtet.

Stadt bestreitet islamophoben, rassistischen oder diskriminierenden Hintergrund

Grund für die Zurückweisung der Wahlberechtigten sei eine "Fehleinschätzung" gewesen, teilte die Stadt weiter mit. "Die Wahlhelferin war nach eigener Aussage von einer unzulässigen Verhüllung ausgegangen, obwohl bei den Wahlhelferschulungen der Umgang mit einer etwaigen Verhüllung ausdrücklich erörtert wurde", hieß es. Ein islamophober, rassistischer oder diskriminierender Hintergrund könne nicht bestätigt werden.

Die Stadt habe sich für den "peinlichen Vorfall" bei der Frau entschuldigt. Bürgermeister Volker Mießeler (CDU) habe mit ihr telefoniert und ein persönliches Treffen im Rathaus vereinbart.

"An dieser außerordentlichen Fehleinschätzung gibt es nichts schönzureden, so etwas darf einfach nicht passieren", sagte Mießeler laut Mitteilung. (hub/dpa)  © dpa

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