• Wer wird Kanzlerkandidat der Union? Laut aktueller Umfragen steht CSU-Chef Söder bei der Bevölkerung deutlich besser da.
  • Zuletzt wurden Stimmen lauter, die Entscheidung an die Popularitätswerte der Kandidaten zu knüpfen.
  • Einflussreiche CDU-Politiker halten aber weiterhin zu seinem Konkurrenten Armin Laschet.

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In der zentralen Entscheidungsphase für einen Kanzlerkandidaten der Union stützt eine neue Umfrage CSU-Chef Markus Söder im Rennen gegen den CDU-Vorsitzenden Armin Laschet.

Derzeit halten:

  • 44 Prozent der Bundesbürger und
  • 72 Prozent der Unions-Anhänger

den bayerischen Ministerpräsidenten für den geeigneteren Kandidaten, um die Unionsparteien in die Bundestagswahl zu führen, wie der von infratest dimap erhobene Deutschlandtrend des ARD-"Morgenmagazins" (16. April, 1.174 Befragte) ergab.

Laschet in Umfrage weit abgeschlagen

Im nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Laschet sehen demnach hingegen nur:

  • 15 Prozent der Bundesbürger und
  • 17 Prozent der Unions-Anhänger

den geeigneteren Kandidaten. Aus einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa für die "Bild"-Zeitung geht zudem hervor, dass die Union bei der Bundestagswahl im September mit einem Kanzlerkandidaten Laschet mit 27 Prozent der Stimmen rechnen dürfte, mit Söder seien es 38 Prozent.

Ministerpräsident Günter fordert Söder zum Rückzug auf

Allerdings haben diverse Führungsgrößen der Union bereits betont, dass auf Umfragen allein - zumal so weit vor der Wahl - kein Verlass sei.

Am Donnerstagabend stellten sich mehrere CDU-Spitzenpolitiker hinter Laschet. So forderte der schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther Söder zum Rückzug auf. Dem "Spiegel" sagte er, ein "ängstlicher Blick auf aktuelle Umfragewerte" sei für eine Entscheidung von dieser Tragweite nicht ausreichend.

"Präsidium und Bundesvorstand der CDU mit allen Landesverbänden und Vereinigungen haben sich am vergangenen Montag eindeutig für Armin Laschet ausgesprochen", betonte Günther.

Söder habe zuvor klargestellt, dass er in diesem Fall ohne Groll die Kandidatur des CDU-Chefs unterstützen werde. "Ich habe keinen Zweifel daran, dass das Wort eines CSU-Vorsitzenden und bayerischen Ministerpräsidenten gilt. Langsam wird es aber Zeit, diese klare Zusage auch einzulösen."

Bouffier steht hinter Laschet-Kandidatur: "Warum denn nicht?"

Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier sagte dem Hessischen Rundfunk am Donnerstagabend: "Es ist doch völlig klar, dass die große CDU - das hat Markus (Söder, Anm.d.Red.) auch immer gesagt - das erste Zugriffsrecht hat. Und genau das haben wir gemacht." Auf die Frage, ob er mit vollem Herzen hinter der Kandidatur von Laschet stehe, entgegnete Bouffier: "Ja. Warum denn nicht?"

Laschet und Söder hatten angekündigt, noch in dieser Woche eine Entscheidung über die Kanzlerkandidatur bekanntzugeben. Informationen über einen genauen Termin oder ein Format, in dem eine solche Entscheidung getroffen und verkündet werden soll, gab es zunächst nicht. (jwo/dpa)

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