Für seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine rekrutiert Russland offenbar wie am Fließband. Das berichtet der britische Geheimdienst. Derweil meldet Kiew Tote durch russischen Beschuss im Osten des Landes.

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Das russische Militär rekrutiert nach Einschätzung britischer Experten pro Monat etwa 30.000 Menschen für seinen Angriffskrieg in der Ukraine. Das ging aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London am Samstag hervor.

Moskau werde so wohl auch weiterhin Verluste bei seinen Soldaten ausgleichen und seine Angriffe in dem Abnutzungskrieg gegen die Ukraine fortsetzen können, hieß es in der auf X verbreiteten Mitteilung. Russland hat demzufolge auch hinsichtlich Munition und Ausrüstung weiterhin einen quantitativen Vorteil gegenüber den Ukrainern.

Westlich der kürzlich von den russischen Angreifern eingenommenen Ortschaft Awdijiwka können die Russen demnach weiterhin schrittweise vorstoßen, so die Mitteilung weiter. Ende März seien mit großer Wahrscheinlichkeit auch die Dörfer Tonenke und Orliwka in die Hände der Russen gefallen. Weitere sind demnach umkämpft.

Trotz zahlreicher anhaltender Angriffe an anderen Stellen der Frontlinie schätzen die Briten die russischen Fortschritte in den vergangenen Wochen als gering ein.

Kiew meldet zwei Tote durch russischen Beschuss im Osten der Ukraine

Im Osten der Ukraine sind nach Angaben Kiews derweil mindestens zwei Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Die Stadt Krasnohoriwka "stand in der Nacht und am Morgen unter feindlichem Beschuss", teilte der Gouverneur der Region Donezk, Vadym Filaschkin, am Samstag im Onlinedienst Telegram mit. Eine 70-jährige Frau und ein 73-jähriger Mann seien getötet worden.

Filaschkin forderte die dort noch lebenden Zivilisten auf, die Stadt zu verlassen. Krasnohoriwka liegt direkt an der Frontlinie in der östlichen Region Donezk, die zu mehr als der Hälfte von den russischen Streitkräften kontrolliert wird.

In der Nacht von Freitag auf Samstag schoss die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben neun von insgesamt zwölf russischen Sprengstoffdrohnen in den Regionen Cherson, Odessa, Dnipropetrowsk und Poltawa ab.

Die ukrainischen Streitkräfte berichten seit Monaten von "schwierigen" Kämpfen an der östlichen Front, da sie mit Munitionsknappheit zu kämpfen haben und Russland unerbittlich Luftangriffe fliegt.

Moskau sei Kiew an den Frontlinien um das Sechsfache überlegen, was zu Verlusten an Truppen und Stellungen führe, hatte der kürzlich ernannte ukrainische Armeechef Oleksandr Syrsky am Freitag gesagt. (dpa/mbo)  © dpa

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