• Hendrik Wüst ist der neue Vorsitzende der CDU in Nordrhein-Westfalen.
  • Bei einem Landesparteitag in Bielefeld wurde der Landesverkehrsminister und designierte Ministerpräsident zum Nachfolger von Armin Laschet gewählt.
  • Der Parteitag stand geschlossen hinter Wüst.

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Die nordrhein-westfälische CDU hat den amtierenden Verkehrsminister Hendrik Wüst zu ihrem Landesvorsitzenden gewählt. Auf einem Parteitag in Bielefeld erhielt Wüst am Samstag 98,3 Prozent Zustimmung. Damit folgten die Delegierten der Empfehlung des amtierenden Ministerpräsidenten und vorherigen Landeschefs Armin Laschet, der Wüst Anfang Oktober als seinen Nachfolger in beiden Ämtern vorgeschlagen hatte. Der 46-jährige Wüst hatte keinen Gegenkandidaten.

645 Ja-Stimmen der 656 teilnehmenden Wahlberechtigten entfielen auf Wüst. Es gab 11 Nein-Stimmen und keine Enthaltungen oder ungültige Stimmen. "Vielen herzlichen Dank für dieses gigantische Ergebnis", rief Wüst. "Ich werde mir ein Bein ausreißen, diese Vorschusslorbeeren auch zu rechtfertigen."

Zuvor hatte Wüst in seiner Bewerbungsrede bereits das Startsignal für den Landtagswahlkampf gegeben. "Ich will durchstarten", sagte er auf dem Parteitag. Kommende Woche werde die NRW-CDU die Kampagne "Du zählst" starten. "Wir werden sofort damit anfangen zuzuhören." Jeder Einzelne in NRW solle mit seinen Sorgen und Nöten gehört werden. Die Landtagswahl in NRW findet am 15. Mai 2022 statt.

Stehenden Ovationen für Wüst - und auch für Laschet

Die rund 660 Delegierten feierten Wüst wie zuvor auch den scheidenden Ministerpräsidenten Armin Laschet mit stehenden Ovationen. Viele hielten Schilder hoch, auf denen "Team Wüst" stand.

Wüst soll am kommenden Mittwoch im Landtag auch als neuer NRW-Ministerpräsident gewählt werden. Unionskanzlerkandidat Laschet hatte schon vor der Bundestagswahl angekündigt, auch im Fall eines Scheiterns nicht nach NRW zurückzukehren. Der 60-jährige scheidende Ministerpräsident führt den mit rund 117.000 Mitgliedern stärksten CDU-Landesverband seit 2012. Zuletzt war Laschet 2018 mit 96,3 Prozent der gültigen Delegiertenstimmen und seinem damit besten Ergebnis zum dritten Mal wiedergewählt worden.

Laschet rief zu Geschlossenheit auf

In seiner letzten Rede als Landesparteichef rief Laschet die NRW-CDU zu Geschlossenheit im kommenden Landtagswahlkampf und darüber hinaus auf. Unter seinem Parteivorsitz habe die Partei seit 2012 ihre jahrelange Zerstrittenheit überwunden. "Die NRW-CDU darf nie wieder zerstritten sein." Laschet wurde für seine Rede rund fünf Minuten lang von den Delegierten des Parteitags mit Applaus gefeiert.

Laschets Nachfolger Wüst sicherte zu, die NRW-CDU werde "bodenständig und offen", aber auch selbstkritisch bleiben. "Wir müssen offen bleiben und unsere Fühler ausstrecken." Die Partei dürfe sich nicht abschotten, sondern müsse in alle Gesellschaftsbereiche hineinhören und auch in Zukunft breit aufgestellt bleiben. (afp/dpa/mf)

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