Mexikos Präsident hat den König Spaniens und den Papst in Briefen darum gebeten, sich für die spanische Eroberung und Unterwerfung indigener Völker im 16. Jahrhundert zu entschuldigen.

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Es habe sich um eine Invasion gehandelt, während der willkürlich die Völker unterworfen worden seien, sagte Andrés Manuel López Obrador in einer Video-Botschaft, die am Montag in den sozialen Netzwerken veröffentlicht wurde.

Er habe die Briefe an Papst Franziskus und König Felipe VI. gesendet, damit die Missstände beachtet würden und die betroffenen Völker eine Entschuldigung für die Verletzung der Menschenrechte erhielten.

Die spanische Eroberung sei mit Schwert und Kreuz erfolgt, sagte der Linkspolitiker. Er hoffe, dass 2021 ein Jahr der "historischen Aussöhnung" werde. 2021 jähren sich gleich drei für die Geschichte Mexikos wichtige Ereignisse. Vor 500 Jahren (1521) fiel die damalige Azteken-Hauptstadt Tenochtitlán an die Spanier, 1321 war diese gegründet worden. 1821 erlangte Mexiko dann die Unabhängigkeit. Dies sei die Zeit, sich zu versöhnen, sagte der Präsident. "Aber zuerst bitten wir um eine Entschuldigung."

Er werde sich ebenfalls für Verbrechen an indigenen Völkern und anderen Minderheiten nach der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien entschuldigen.

Die spanische Regierung lehnte eine Entschuldigung ab. Der Inhalt des Briefs werde völlig zurückgewiesen, hieß es in einer Mitteilung. Die Regierung bedauere, dass der Inhalt des Briefs von López Obrador selbst öffentlich gemacht worden sei. Das Schreiben war demnach bereits am 1. März bei der spanischen Regierung eingegangen. Die Ankunft der Spanier vor 500 Jahren könne aus zeitgenössischer Sicht nicht beurteilt werden, hieß es in der Erklärung.  © dpa

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