Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat sich nach dem Kanzleramtstreffen zur Lage der Schulen in der Corona-Pandemie deutlich gegen erneute flächendeckende Schulschließungen ausgesprochen.

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Wichtig sei, dass regional das Infektionsgeschehen im Griff behalten werde, sagte die CDU-Politikerin am Dienstag in Berlin. Das sei das Ziel. "Eine weitere flächendeckende Schulschließung kommt nicht infrage. Ist aber auch, glaube ich, überhaupt nicht nötig."

In mehreren Bundesländern waren seit Beginn des neuen Schuljahres wegen Corona-Fällen Schulen wieder vorübergehend geschlossen oder Klassen in Quarantäne geschickt worden. Das bayerische Kultusministerium etwa hatte am Montag mitgeteilt, dass sich im Freistaat derzeit mehr als 8.800 Schüler und 771 Lehrer in Quarantäne befänden.

Digitalisierung an Schulen soll vorangetrieben werden

Karliczek bezeichnete den Schulgipfel am Montag im Kanzleramt als "wegweisend". Der Bund engagiere sich so stark wie noch nie, sagte sie mit Verweis auf Mittel, die Berlin den Ländern für die Anschaffung von Lehrerlaptops, Leihgeräten für bedürftige Schüler und für die Ausbildung und Einstellung von IT-Administratoren bereitstellt oder noch bereitstellen will.

"Ein Programm in dieser Art, von dieser Art der Zusammenarbeit, hat es in der Geschichte der Bildungsrepublik in Deutschland noch nicht gegeben." Die Digitalisierung der Schulen werde nicht über Nacht wirklich werden, aber man wolle Tempo machen. "Mittelmaß kann nicht unser Anspruch sein. Wir müssen besser werden und wir werden besser werden."

Karliczek hatte am Abend bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), SPD-Chefin Saskia Esken und den Kultusministern der Länder über weitere Schritte zur Digitalisierung der Schulen beraten.

Dabei verabredeten die Teilnehmer, bereits geplante Vorhaben zur Lehrerfortbildung, zur Beschäftigung von Technikern an den Schulen, zur Anschaffung von Dienstgeräten und zum Anschluss der Schulen an schnelles Internet voranzutreiben.  © dpa

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