Ex-Außenminister Sigmar Gabriel ist für einen Besuch nach Nordkorea gereist. Der SPD-Politiker ist laut eigenen Angaben "privat" unterwegs und will sich ein Bild von der Lage im Land machen.

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Der frühere Bundesaußenminister Sigmar Gabriel ist zu einem als privat angekündigten Besuch im weithin abgeschotteten Nordkorea eingetroffen.

Bei einem Treffen mit dem Vorsitzenden des außenpolitischen Ausschusses der Obersten Volksversammlung in Pjöngjang, Ri Su Yong, habe der SPD-Politiker auch ein Geschenk an Machthaber Kim Jong Un überreicht, berichtete die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Dienstag unter Berufung auf die nordkoreanischen Staatsmedien.

Das Gespräch habe am Montag stattgefunden. Details wurden zunächst nicht bekannt. Die Volksversammlung ist das nordkoreanische Parlament.

Gabriel will sich Überblick zur Lage in Nordkorea verschaffen

Gabriel hatte zuvor seine Reise als privat deklariert und die Absicht geäußert, sich ein Bild von der Lage in Nordkorea machen zu wollen. "Nachdem Donald Trump sich zweimal mit dem Diktator dort getroffen hat, finde ich, kann man mal gucken", hatte der 59-Jährige seine Reisepläne begründet.

Gabriel ist seit seinem Ausscheiden aus der Bundesregierung im April nur noch einfacher Bundestagsabgeordneter und hat keine besondere außenpolitische Funktion in Partei oder Fraktion.

Gabriels Reise erfolgt in einer Phase der Verunsicherung nach dem spektakulären Scheitern des jüngsten Gipfeltreffens Kim Jong Uns mit dem US-Präsidenten Ende Februar in Vietnam.

Beide Seiten waren sich in den zentralen Fragen der atomaren Abrüstung Nordkoreas und der Gegenleistungen der USA nicht nähergekommen.

Die nordkoreanische Vize-Außenministerin Choe Son Hui hatte zuletzt vor ausländischen Journalisten in Pjöngjang weitere Verhandlungen über das Atomprogramm infrage gestellt.  © dpa

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