Bundesarbeitsminister Hubertus Heil will "alle Register ziehen", um den Fachkräftemangel in Deutschland zu bekämpfen. Dazu müsse man Menschen im Inland weiterqualifizieren, sagt der SPD-Politiker. Aber auch an mehr Zuwanderung führe kein Weg vorbei.

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Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sieht ohne das neue geplante Einwanderungsgesetz angesichts des Fachkräftemangels den Wohlstand in Deutschland in Gefahr. "Wir müssen im Inland alle Register ziehen, aber wir brauchen auch ergänzende qualifizierte Zuwanderung aufgrund der Demografie des Arbeitsmarktes", sagte er der "Augsburger Allgemeinen" (Donnerstagausgabe). Der Fachkräftemangel werde ab 2025 weiter zunehmen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gingen. "Deshalb ist Fachkräftesicherung eine Frage der Wohlstandssicherung."

Die Bundesregierung schaffe "das modernste Einwanderungsrecht Europas", sagte der SPD-Minister. Die Ampel-Koalition will unter anderem ein Punktesystem für die Einwanderung von Arbeitskräften mit ausländischem Berufsabschluss einführen.

Heil: Noch nie so viele Menschen in Arbeit wie heute

Im Kampf gegen den Fachkräftemangel seien jedoch zahlreiche Maßnahmen erforderlich, sagte Heil der Zeitung. "Dafür müssen wir alle Register ziehen, auch im Bereich Ausbildung." Er wolle, "dass Deutschland eine Weiterbildungsrepublik wird". Das sei auch ein Beitrag zur Fachkräftesicherung.

Ebenso müsse die Vereinbarkeit von Beruf und Familie weiter verbessert werden, da viele Frauen auch ungewollt nur Teilzeit arbeiteten. Zudem dürfe die "Beschäftigungsfähigkeit Älterer" nicht unterschätzt werden, sagte Heil.

Generell sei der Fachkräftemangel jedoch auch ein Zeichen der Stärke der deutschen Wirtschaft. "Dass wir in vielen Branchen und Regionen jetzt schon über Arbeits- und Fachkräftemangel zu klagen haben, ist ja Ergebnis einer sehr positiven Entwicklung", sagte der SPD-Politiker. "Noch nie waren so viele Menschen in Deutschland in Arbeit wie heute, es gibt 46 Millionen Erwerbstätige." (afp/fab)

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