• Überschwemmungen, Schlammlawinen und Starkregen suchen seit drei Wochen Kalifornien heim.
  • Mehrere Ortschaften sollen auf Anweisung der Behörden evakuiert werden.
  • Dazu gehört die Kleinstadt Montecito, die besonders bei Promis als Wohnort beliebt ist.

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Die seit Ende Dezember anhaltenden Winterstürme im US-Bundesstaat Kalifornien haben nach Angaben von Gouverneur Gavin Newsom bisher 14 Menschen das Leben gekostet. Das seien mehr Leben als bei den Waldbränden der vergangenen zwei Jahre zusammen, sagte Newsom am Montagabend (Ortszeit) in einer Mitteilung.

"Unsere Botschaft an die Kalifornier ist einfach: Seid äußerst wachsam!", sagte er. Es lägen immer noch mehrere Tage heftigen Winterwetters vor ihnen.

Erst am Montag ordneten die Behörden in mehreren Regionen erneut Evakuierungen an. Im Süden des Westküstenstaates, in der Region um die Küstenstadt Santa Barbara, wurde vor Überschwemmungen sowie Schlamm- und Gerölllawinen gewarnt. Betroffen war auch die Kleinstadt Montecito.

In Montecito wohnen zahlreiche Promis - unter anderem der britische Prinz Harry und dessen Frau Meghan Markle sowie Moderatorin Oprah Winfrey. Für die kommenden Tage rechnete der US-Wetterdienst NWS mit "zusätzlichen schweren Regenfällen", die zu Überflutungen und Erdrutschen führen könnten.

Auch im Süden des Westküstenstaates, in der Region um die Küstenstadt Santa Barbara, wurde vor Überschwemmungen sowie Schlamm- und Gerölllawinen gewarnt.

Winterstürme in Kalifornien: Zeitweise 100.000 Haushalte ohne Strom

Alleine im Verlauf des Montags sollten dem NWS zufolge in den Küstenregionen Zentralkaliforniens bis zu 130 Millimeter Regen fallen. Dort und im Süden des Bundesstaats werden für Dienstag zudem weitere Niederschläge erwartet, in den Bergen der Sierra Nevada wird mit Neuschnee und Schneehöhen von bis zu 1,80 Meter gerechnet.

Am Montag waren mehr als 100.000 kalifornische Haushalte ohne Strom. Die US-Regierung in Washington rief auf Anfrage von Gouverneur Newsom die Katastrophenlage für Kalifornien aus.

Im bei US-Promis beliebten Ort Montecito sollten binnen 24 Stunden sogar 200 Millimeter Regen fallen - auf hügeliges Gelände, das bereits von wochenlangen Regengüssen aufgeweicht ist. Die Behörden riefen die Bewohner der Stadt - in der neben Prinz Harry und Meghan Markle US-Stars wie Talkshow-Legende Oprah Winfrey und Hollywood-Schauspielerin Jennifer Aniston leben - auf einer staatlichen Website auf, Montecito aufgrund der sich "schnell entwickelnden" Lage "sofort" zu verlassen.

Talkshow-Legende Ellen DeGeneres veröffentlicht Video

Die ehemalige Talkshow-Moderatorin Ellen DeGeneres veröffentlichte im Kurzbotschaftendienst Twitter ein Video von einem reißenden Strom. "Das ist verrückt", sagte sie ihren Followern. "Dieser Bach neben unserem Haus fließt nie. Er ist jetzt wahrscheinlich etwa einen Meter hoch und wird noch um einen halben Meter weiter ansteigen."

Zunächst war unklar, wie viele der Bewohner der Stadt, zu denen auch Schauspielerin Gwyneth Paltrow und Sängerin Katie Perry gehören, dem Evakuierungsaufruf der Behörden Folge leisteten.

Kalifornien wird seit zwei Wochen von Überschwemmungen heimgesucht - und seit Jahren von Dürren

Seit Ende Dezember wird der bevölkerungsreichste Bundesstaat der USA von heftigem Regen, starken Winden und Überschwemmungen heimgesucht, es gab mehrere Tote. Viele Bäche und Flüsse sind über die Ufer getreten, Straßen in den am schwersten betroffenen Regionen sind teilweise unbefahrbar.

Aufgrund von bereits nassen Böden warnen die Behörden auch vor Sturzfluten und Schlammlawinen, besonders in Gebieten, wo zuvor Waldbrände die Pflanzendecke zerstört haben.

Montecito ist aufgrund ausgedehnter Vegetationsbrände in den Jahren 2017 und 2018 besonders von Erdrutschen gefährdet. Üppige Niederschläge sind im kalifornischen Winter eigentlich nicht unüblich. Kalifornien leidet aber seit mehr als zwei Jahrzehnten unter einer anhaltenden Dürre, die unter anderem ausgedehnte Wald- und Buschbrände begünstigt hat.

Wo die Vegetation durch Feuer vernichtet wurde, kann das Regenwasser kaum im Boden versickern - was wiederum Erdrutsche begünstigt. Für die Trockenheit in Kalifornien sind die Niederschläge zudem noch lange keine echte Abhilfe: Wissenschaftlern wären mehrere Jahre mit überdurchschnittlichen Niederschlagsmengen nötig, um die kalifornischen Wasserreserven wieder auf ein zufriedenstellendes Niveau zu bringen. (AFP/dpa/ank)

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