Wie war das noch mal? Wann endet die Fastenzeit? Wie berechnen sich die Daten für Ostern, Pfingsten und Christi Himmelfahrt? Hier die Antworten – einfach erklärt.

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Jedes Jahr fallen viele Feiertage auf ein anderes Datum. Doch warum? Ostern ist vom Vollmond abhängig, der Rosenmontag berechnet sich nach Ostern. Wir erklären Ihnen, wie die Daten zustande kommen.

Datum für Ostern, Pfingsten & Co. berechnen: Alles hängt vom Ostersonntag ab

Der Ostersonntag ist immer der erste Sonntag nach dem ersten Vollmond nach dem Frühlingsanfang am 21. März.

Hat man dieses Datum gefunden, muss man nur noch 48 Tage rückwärts zählen und hat damit den Termin für den Rosenmontag. Der frühestmögliche Termin für Ostern ist der 22. März, der späteste Termin der 25. April.

Ostersonntag ist auch die Grundlage für alle anderen beweglichen Feiertage des Jahres, also zum Beispiel Christi Himmelfahrt und Pfingsten. Das Himmelfahrtsfest, welches gleichzeitig auch der deutsche Termin des Vatertags ist, folgt 40 Tage nach Ostern, wodurch es immer auf einen Donnerstag fällt.

Auch das Datum für Pfingsten wird nach Ostersonntag bestimmt. Da das Pfingstfest 50 Tage nach Ostern stattfinden muss, fällt es stets auf einen Montag.

Ostern mit der Gauß'schen Osterformel berechnen

Der deutsche Mathematiker Carl Friedrich Gauß hat sich seiner Zeit auch mit dem Phänomen der Osterberechnung auseinandergesetzt und eine Formel entwickelt, die eine Berechnung ermöglicht. Diese kommt zwar ganz ohne Mondzyklen aus, ist allerdings nicht ganz einfach zu merken.

Gauß bedient sich dabei der sogenannten Modulo-Rechnung (abgekürzt "mod"), einer Funktion, die den Rest einer Division aus zwei ganzen Zahlen beschreibt.

Beispiel: 10 mod 3 = 1, da 9 hier die größtmögliche durch 3 teilbare Zahl ist und 10 - 9 = 1

Die Gauß'sche Osterformel

Als Beispielrechnung wurden hier die Daten aus dem Jahr 2020 verwendet.

Zunächst muss man die Jahreszahl durch 19 teilen:

2020 / 19 = 106, übrig bleiben 6

Diesen Rest nennt man a, also a = 6

Als nächstes muss das Jahr durch 4 geteilt werden; den Rest nennt man b:

2020 / 4 = 505, übrig bleibt b = 0

Dann teilt man das Jahr durch 7 und nennt den Rest c:

2020 / 7 = 288, übrig bleibt c = 4

Nun wird a mit 19 multipliziert und 24 hinzugezählt. Das Ergebnis teilt man durch 30. Der Rest heißt in diesem Fall d:

6 * 19 = 114

114 + 24 = 138

138 / 30 = 4, der Rest d ist 18

Nun multipliziert man b mit 2, c mit 4 und d mit 6, addiert alles und zählt dann noch 5 hinzu. Das Ergebnis teilt man durch 7 und nennt den Rest e.

(0 * 2) + (4 * 4) + (18 * 6) + 5 = 129

129 / 7 = 18, der Rest e ist 3

Wenn man nun zur Zahl 22 die Werte d und e addiert, so erhält man das Datum des Ostersonntags:

22 + 18 + 3 = 43

Allerdings hat der März bekanntlich nur 31 Tage – alles, was über 31 hinaus geht, liegt also schon im April:

43 - 31 = 12

Der Ostersonntag 2020 fiel somit auf den 12. April.

Wann ist Ostern 2024?

Nach der Berechnung der Gauß'schen Osterformel fällt der Ostersonntag dieses Jahr also auf den 31. März. Rosenmontag liegt 48 Tage zurück und fällt somit auf den 12. Februar. Christi Himmelfahrt fällt 2024 auf den 9. Mai, da es immer 39 Tage nach Ostern gefeiert wird. Pfingsten begehen Christen genau zehn Tage später, also dieses Jahr am 19. Mai 2024.

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