Die Zahl der Opfer des Terroranschlags in Straßburg steigt auf drei an. Eine vierte Person ist hirntot. Attentäter Chérif Chekatt hatte zudem zwölf Personen verletzt und wurde trotz intensiver polizeilicher Fahndungsmaßnahmen in Frankreich und Deutschland bislang nicht gefasst. Doch es gibt eine weitere Festnahme.

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Die Zahl der Todesopfer des Straßburger Terroranschlags ist von zwei auf drei gestiegen. Wie die Staatsanwaltschaft in Paris der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag bestätigte, ist ein viertes Opfer hirntot.

Der mutmaßliche Täter Chérif Chekatt wird nach wie vor fieberhaft gesucht. Es besteht die Möglichkeit, dass sich der Angreifer von Straßburg nach Deutschland abgesetzt hat, wo er bis 2017 in Haft saß, ehe er nach Frankreich abgeschoben wurde.

Anti-Terror-Einsatz nahe Chekatts Wohnung

Unterdessen haben Anti-Terror-Kräfte der französischen Polizei eine Razzia in einem Wohnviertel der elsässischen Hauptstadt gestartet. Die Spezialeinheit Raid durchkämmte am Donnerstag nach Angaben eines AFP-Reporters das Viertel Neudorf südöstlich des Straßburger Zentrums, wo sich die Spur des mutmaßlichen Attentäters am Dienstagabend verloren hatte.

Schwer bewaffnete Beamte rückten demnach mit Automatikwaffen im Anschlag in mehrere Häuser vor. Mehrere Straßen waren mit Polizeifahrzeugen abgesperrt. Mit dem Einsatz sollten Zweifel über den Verbleib Chekatts zerstreut werden, sagte Innenminister Christophe Castaner.

Polizei nimmt weiteren Verdächtigen fest

Inzwischen melden die Ermittler aber die Festnahme eines weiteren Verdächtigen aus dem Umfeld des mutmaßlichen Attentäters. Er gehört nicht zur Familie Chekatts. Damit seien insgesamt fünf Verdächtige im Gewahrsam, bestätigte die Staatsanwaltschaft der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag in Paris.

Chekatt selbst ist weiter flüchtig. Die französische Polizei war mit 700 Polizisten im Einsatz, um ihn zu fassen.

Anruf aus Deutschland

Eine Spur, die nach Deutschland führt, konnte von den Ermittlern noch nicht verifiziert werden. Einem Medienbericht zufolge wurde Chekatt unmittelbar vor der Tat aus Deutschland angerufen.

Der 29-Jährige sei aber nicht ans Telefon gegangen, berichtete das Inforadio des rbb am Mittwochabend unter Berufung auf Sicherheitskreise.

Unklar ist demnach, wer ihn anrief und warum. Dieser Frage würden deutsche Ermittler nun intensiv nachgehen, berichtet das rbb Inforadio.

Breit angelegte Fahndung

Angewiesen sind die Fahnder mehr denn je auf Hinweise von Zeugen. Der Fahndungsaufruf der französischen Polizei - mit Foto Chekatts - wurde von süddeutschen Bundespolizei-Stationen, vom Bundeskriminalamt und der Schweizer Bundespolizei mit Twitter-Meldungen unterstützt. (hau/szu/ank/mgb/afp/dpa)

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