Das EU-Parlament hat entschieden: Zigaretten-Packungen werden in Zukunft mit abschreckenden Schock-Bildern versehen. Für Raucher wird die Luft also zunehmend dünner - aber im Vergleich zu anderen Ländern können Qualmer in Deutschland geradezu aufatmen.

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Seit der Einführung des Nichtraucherschutzgesetzes in Deutschland im Jahre 2007 dürfen Raucher ihrem Laster in der Öffentlichkeit immer seltener nachgehen. Doch Nikotinsüchtige genießen hierzulande immer noch viele Freiheiten. Während in Deutschland nur in geschlossenen Räumlichkeiten wie Restaurants, Bars, Clubs und Bahnhöfen das Rauchen verboten ist, gehen andere Länder viel rigoroser gegen die Qualmerei vor.

Öffentliches Rauchen untersagt

Wer in den USA rauchen möchte, hat schlechte Karten. In New York und Los Angeles ist das Rauchen nicht nur in öffentlichen Gebäuden untersagt, sondern auch in deren direktem Umkreis. Weiter noch ist der Genuss von Zigaretten in Parks und Fußgängerzonen sowie an Stränden und auf Märkten verboten.

Auch in Australien wird dem Tabak der Kampf angesagt. In Sidney und New South Wales, Australiens größtem Bundesstaat, ist das Rauchen fast unmöglich geworden. Zigaretten, Zigarren und Pfeifen sind hier aus Sportstadien, Schwimmbädern und von Spielplätzen verbannt. Das gleiche gilt für Bushaltestellen, Taxistände und sonstige öffentliche Einrichtungen.

Hierzulande wurde ein Rauch-Verbot am Steuer zumindest schon einmal angedacht. In vielen Ländern ist die Zigarette am Lenkrad schon längst verboten – zumindest, wenn Kinder im Auto sitzen. So in Griechenland, Zypern, Singapur und den Vereinigten Arabischen Emiraten. In weiten Teilen Australiens, Kanadas, Südafrikas und den USA gilt dieses Gesetz auch - lediglich mit unterschiedlichen Altersgrenzen für die im Wagen befindlichen Kinder. Ein Verstoß führt in Extremfällen zu Geldbußen und Punkten bei der Führerscheinstelle. In Ländern wie Italien, Finnland, Israel, England, Irland, Polen, Spanien und den Niederlanden wird dieses Verbot diskutiert, eine Einigung ist bis jetzt aber noch nicht in Sicht.

Strenge Regeln und skurrile Verbote

Doch es geht noch strenger. In Liberia darf man sich mit einer Zigarette in der Hand nicht auf der Straße blicken lassen. In Namibia ist der Verkauf sowie die Werbung für Zigaretten verboten. Das absolute Antiraucherparadies ist das Königreich Bhutan. Pro Kopf und Monat dürfen gerade einmal 200 Gramm Tabak und 200 Zigaretten importiert werden, wobei der Staat hier 200 Prozent Zollgebühr einstreicht. Der Handel und der Verkauf von Tabak ist grundsätzlich verboten, das Rauchen auf öffentlichen Plätzen schon länger.

Wer aber glaubt, es geht nicht mehr strenger, kennt offenbar nicht die Anti-Raucher-Maßnahmen des kleinen Städtchens Belmont im Silicon Valley/USA: Dort ist nicht mal das Rauchen in den eigenen vier Wänden erlaubt.

Skurrile Verbote gibt es auch bei den Nachbarn aus Holland. In den dortigen Coffee-Shops ist das Anzünden einer normalen Tabak-Zigarette untersagt, während das Rauchen von Joints, solange sie ohne Tabak gedreht wurden, erlaubt ist. Im Gazastreifen sind es nur die Frauen, die benachteiligt werden. Das Rauchen von Wasserpfeifen ist ihnen in der Öffentlichkeit nicht gestattet. Dieses Privileg ist nur Männern überlassen.

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