Immer wieder müssen Firmen Eier aus ihrer Produktion zurückrufen. Der häufigste Grund: Es wurden Salmonellen nachgewiesen, der Verzehr kann daher eine unangenehme - und unter Umständen auch sehr gefährliche - Lebensmittelinfektion zur Folge haben. Wir sagen Ihnen, wie Sie eine Erkrankung erkennen und wie Sie sich schützen können.

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Die gute Nachricht zuerst: Salmonellen-Erkrankungen sind in den vergangenen zehn Jahren in Deutschland immer seltener geworden. Wer sich allerdings ansteckt, hat mit sehr unangenehmen Folgen zu rechnen, die einige Tage andauern.

Wie erkennt man eine Salmonellen-Erkrankung?

Die weltweit vorkommenden Bakterien lösen laut Robert Koch-Institut (RKI) meist eine akute Darmentzündung aus. Nach der Ansteckung treten die typischen Symptome nach sechs bis 72 Stunden auf:

  • Plötzlich einsetzender Durchfall
  • Kopf- und Bauchschmerzen
  • Unwohlsein
  • Manchmal Erbrechen
  • Häufig leichtes Fieber

Laut RKI halten die Symptome über mehrere Tage hinweg an. Eine Salmonellenerkrankung kann unter Umständen sogar tödlich enden.

2016 seien in Deutschland knapp 12.000 Erkrankungen mit Symptomen gemeldet worden, teilt das RKI im Gespräch mit unserer Redaktion mit. 18 Todesfälle seien im Zusammenhang mit Salmonellen-Erkrankungen festgestellt worden, eine tödliche Folge sei somit "sehr selten". Zudem nehme die Zahl der Erkrankungen seit Jahren ab.

Besonders gefährlich können Salmonellen für kleine Kinder, abwehrgeschwächte und ältere Menschen über 60 Jahren sein. Von den Todesfällen waren vor allem ältere Menschen betroffen.

Wer wissen will, ob er an Salmonellen erkrankt ist, kann im Labor einen Erregernachweis aus dem Stuhl durchführen lassen.

Ist die Krankheit ansteckend?

Leider übertragen sich Salmonellen nicht nur über Lebensmittel (etwa Eier und Eiprodukte wie Mayonnaise, roher Teig, rohes Fleisch oder Rohwurstsorten), sondern auch über Schmierinfektion, "vor allem bei unzureichender Hygiene. Dabei werden die Bakterien aus dem Darm über kleinste Spuren von Stuhlresten von Erkrankten an den Händen weitergetragen. Von der Hand gelangen die Erreger in den Mund", informiert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Noch einen Monat lang können Erwachsene anstreckend sein, kleine Kinder und sehr alte Menschen sogar ein halbes Jahr oder länger.

An Salmonellen erkrankt: Was tun?

Das rät die BZgA im Falle einer Salmonellen-Erkrankung:

  • Viel trinken
  • Leicht Verdauliches essen und auf ausreichende Salz-Zufuhr achten
  • Elektrolyt-Ersatzlösungen aus der Apotheke können sinnvoll sein, um den Verlust von Salzen auszugleichen
  • Kleinkinder, Schwangere, geschwächte oder ältere Menschen sollten zum Arzt gehen, besonders, wenn Durchfälle oder Erbrechen länger als zwei bis drei Tage anhalten und zusätzlich Fieber auftritt
  • Keine körperliche Anstrengung in der Krankheitsphase
  • Erkrankte sollten keine Mahlzeiten für andere zubereiten

Wann dürfen Kinder wieder in die Schule gehen?

Eltern müssen die Gemeinschaftseinrichtung über die Erkrankung ihres Kindes informieren. In der Regel darf das Kind erst zwei Tage nach Abklingen der Beschwerden wieder in den Kindergarten oder in die Schule gehen. Wann genau, bestimmt das zuständige Gesundheitsamt. Ein Attest vom Arzt ist nicht erforderlich.

Wer beruflich mit Lebensmitteln zu tun hat und an Erbrechen oder Durchfall erkrankt ist, darf laut BZgA "vorübergehend nicht arbeiten".

So schützen Sie sich vor Salmonellen

Ideal vermehren sich Salmonellen bei Temperaturen zwischen zehn und 47 Grad. Wichtig zu wissen: Sie können mehrere Monate in Lebensmitteln überleben und werden auch durch Einfrieren nicht abgetötet, warnt die BZgA - und gibt folgende Tipps:

  • Rohe Fleisch- und Wurstwaren, Geflügel, Seetiere, Eier sowie Cremes, Salate, Speiseeis und Mayonnaisen mit rohen Eiern gehören nach dem Einkauf sofort in Kühlschrank oder Gefrierfach
  • Auf einen gekühlten Transport der Lebensmittel, beispielsweise in einer Kühltasche, sollte geachtet werden
  • Speiseeis nach dem An- oder Auftauen nicht wieder einfrieren
  • Fleisch und Gemüse oder Salat auf unterschiedlichen Arbeitsunterlagen zubereiten

So werden Salmonellen beim Kochen sicher abgetötet:

  • Die Lebensmittel müssen für mindestens zehn Minuten auf über 70 Grad erhitzt werden; diese Temperatur muss auch im Inneren der Speisen erreicht werden
  • Warme Speisen innerhalb von zwei Stunden nach der letzten Erhitzung essen
  • Hackfleisch am Tag des Einkaufs verbrauchen
  • Instantprodukte erst kurz vor dem Verzehr zubereiten

Zusätzlich ist eine gute Hygiene extrem wichtig. Das Auftauwasser von Fleisch sollte man direkt entsorgen und Gegenstände und Arbeitsflächen, die damit in Berührung gekommen sind, heiß abspülen.

Die Hände sollte man sich regelmäßig mit Seife waschen: Nach jedem Toilettengang, vor der Zubereitung von Speisen, nach der Verarbeitung von rohen Tierprodukten, vor dem Essen und nach Kontakt mit Tieren.

Trocknen Sie die Hände anschließend sorgfältig mit einem sauberen Tuch ab. Apropos: Küchenhandtücher und Wischtücher ebenfalls häufig waschen - in der Waschmaschine, bei mindestens 60 Grad.

Verwendete Quellen:

  • Robert Koch-Institut: Ratgeber Salmonellose
  • Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Salmonellen - Informationen über Krankheitserreger beim Menschen – Hygiene schützt!
  • dpa
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