Black Knight ist der Name eines angeblich existierenden Satelliten, der die Erde schon seit 13.000 Jahren umkreisen soll. Verschwörungstheoretiker vermuten dahinter Aliens, die NASA verweist auf Weltraumschrott - und Pepsi setzt das Mysterium werbewirksam in Szene.

Mehr zum Thema Mystery

Dass es den Himmelskörper gibt, zweifelt niemand an, nicht einmal die NASA. Sie besitzt sogar hochauflösende Fotos von ihm. Doch um was es sich beim Black Knight wirklich handelt, ist heftig umstritten. Die Weltraumbehörde geht von unspektakulärem Weltraumschrott aus.

Die Erklärung von Verschwörungstheoretikern ist viel mysteriöser: Demnach kreist seit Tausenden von Jahren ein Satellit um die Erde, gesichtet wird er aber nur manchmal. Er heißt Black Knight, also der schwarze Ritter. Woher der Satellit stammt, ist für die Anhänger der Theorie ganz klar: Außerirdische haben ihn in Richtung Erde gesendet.

Nikola Tesla empfängt erste Signale von Black Knight

Einer der ersten, der sich mit dem Himmelskörper beschäftigt, ist der Erfinder Nikola Tesla im Jahr 1899. Er macht in den USA Experimente mit einer gigantischen Antenne, als er plötzlich lange, verzögerte Echos empfängt. Er ist davon überzeugt, dass Außerirdische die Signale vom Mars aus senden. Er ist nicht der einzige, der glaubt, dass Aliens Kontakt zu uns aufnehmen wollen.

1928 hört ein Hobbyfunker in Norwegen vergleichbare Signale. Doch erst in den 1970er-Jahren bringen manche diese mit dem dunklen Himmelskörper in Verbindung. Wissenschaftler schließen das zwar aus, aber das schadet dem neugeborenen Mythos nicht.

Der schottische Autor Duncan Lunan analysiert die unerklärlichen Signale aus den 1920ern – und beginnt zu spekulieren. Seiner Meinung nach stammten sie von einer 13.000 Jahre alten Sonde. Diese hätten Außerirdische des Doppelsterns Epsilon Bootis gebaut und zur Erde geschickt. Das Ziel dieser 210 Lichtjahre entfernten Zivilisation sei es gewesen, die Menschen zu kontaktieren (mehr über Aliens, die die Erde besucht haben sollen, finden Sie hier).

Duncan nimmt seine Theorie später jedoch als unwissenschaftlich zurück.

Sichtung schon vor irdischer Raumfahrt

Das Objekt am Himmel ist da schon bekannt. Bereits in den 1950er Jahren berichten mehrere US-Zeitungen von zwei dunklen Satelliten, die unseren Planeten umkreisen. Merkwürdig: Diese Art von Sonden gibt es zu dem Zeitpunkt noch gar nicht im All. Denn erst 1959 schießt die Sowjetunion die ersten Satelliten in den Weltraum.

Das "Time"-Magazin schreibt 1960 über das mysteriöse, dunkle Objekt über der Erde, das das amerikanische Militär entdeckt habe. Die Autoren vermuten einen russischen Spionage-Satelliten. Im Folgeartikel widerrufen sie ihre Theorie. Nun sind sie sicher, dass es sich um die Reste eines verlorengegangenen US-Satelliten handelt.

NASA-Fotos sollen Beweis liefern

Die NASA bestreitet die Existenz des mysteriösen Black Knights nicht. Die hochauflösenden Fotos des Objekts stammen von einer Mission der Raumfähre Endeavor aus dem Jahr 1998.

Doch anstelle eines Alien-Satelliten sehen NASA-Wissenschaftler auf den Bildern etwas ganz anderes – und ziemlich unspektakuläres, nämlich eine Decke zur Wärmeisolierung. Ein Astronaut soll sie bei einem Außenbordeinsatz an der Internationalen Raumstation ISS verloren haben.

Dem britischen Astronomen David Bryant ist diese Erklärung zu simpel – erst recht, weil das Objekt schon vor 1998 gesichtet wurde. Er behauptet, er habe sich mit Astronauten über Black Knight unterhalten und verblüffende Informationen erhalten. Er ist sicher: Das Ding am Himmel ist tatsächlich ein Satellit. Woher er stammt, bleibt für ihn ein Rätsel.

Pepsi vermarktet den Mythos

Auch Pepsi nimmt sich des geheimnisvollen Mythos um den Alien-Satelliten an – und macht eine Marketingkampagne daraus. Der aufwendig produzierte Kurzfilm "Black Knight Decoded" erzählt 2015 die Geschichte eines Vaters und seiner Tochter, die merkwürdige Radiosignale aus dem Weltall empfangen.

Mehr Mystery gibt es hier

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.