So hat man den Roten Planeten selten gesehen: Die Sonde des Projekts ExoMars hat neue Bilder zur Erde geschickt. Darauf zu sehen ist der Rand des Korolev-Einschlagkraters - aufgenommen aus 400 Kilometern Höhe. Und ganz nebenbei plant die Esa in Zusammenarbeit mit der Nasa einen wirklich ganz großen Coup.

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Eine Raumsonde des Forschungsprojekts ExoMars hat Fotos von Eisflächen an einem Kraterrand des Roten Planeten zur Erde geschickt.

Auf einem der Bilder ist ein 40 Kilometer langer Abschnitt eines Korolev-Einschlagkraters auf der Nordhalbkugel zu sehen, wie die Europäische Weltraumorganisation (Esa) mitteilte. Die Fotos seien die ersten Bilder überhaupt aus der neuen Umlaufbahn der Sonde in 400 Kilometer Höhe über dem Mars.

Sonde soll Atmosphäre untersuchen - und so Rückschlüsse auf Leben ermöglichen

Die Sonde soll mit diversen Instrumenten Gase finden, die Rückschlüsse über geologische oder biologische Aktivität auf dem Mars erlauben könnten. Das könnte zum Beispiel Methan sein.

Die Bilder ihrer Kamera sollen helfen, mögliche Quellen der Gase auf der Marsoberfläche zu entdecken. "Wir waren sehr erfreut zu sehen, wie gut dieses Bild bei den Lichtverhältnissen war", sagte Antoine Pommerol, ein Mitglied des Wissenschaftler-Teams, laut Mitteilung.

Nasa und Esa wollen Marsboden zur Erde bringen

Zudem gab die Esa bekannt, in Zusammenarbeit mit der amerikanischen Weltraumbehörde Nasa Marsboden zur Erde transportieren zu wollen. Helfen soll hierbei ein Rover, der im Rahmen der ExoMars-Mission im Jahr 2021 den Roten Planeten erreichen soll. Das Vehikel soll laut Mitteilung der Esa bis zu zwei Meter in den Marsboden bohren können. Die so erhaltenen Proben sollen ebenfalls Rückschlüsse auf vergangenes oder vorhandenes Leben auf dem Planeten ermöglichen.

Die Pläne der beiden Raumfahrtbehörden sehen vor, dass dann in einer künftigen Mission eine Landungsfähre einen weiteren Rover auf dem Roten Planeten absetzt. Dieser soll die Proben des ExoMars-Rovers abholen und zum Raumschiff zurückbringen, welches im Anschluss wieder in den Orbit zurückkehrt. In einer nächsten Mission soll die Fähre dann im Mars-Orbit von einem weiteren Raumschiff eingesammelt werden, welches sich dann auf den Weg zurück zur Erde macht.

Derzeit würden verschiedenste Konzepte eruiert, teilte die Esa mit. Bislang handele es sich nur um eine künftige Vision, die allerdings mit den ExoMars-Missionen bereits eine vorhandene Infrastruktur für solch ein Vorhaben aufweisen könne.

ExoMars war im Jahr 2016 zum Mars gestartet

Die Sonde des europäisch-russischen Projekts ExoMars war im März 2016 an Bord einer Rakete ins All geschossen worden. Im Oktober 2016 wurde sie in eine Umlaufbahn um den Mars gebracht. Seit einigen Wochen umrundet sie nach Esa-Angaben den Mars in ihrer neuen, fast kreisrunden Umlaufbahn.

Im Jahr 2020 soll außerdem ein ferngesteuertes Fahrzeug, der "ExoMars-Rover", zum Mars geschickt werden. Gesteuert wird die Sonde vom Satellitenkontrollzentrum der Esa in Darmstadt (Esoc) aus. (mgb / dpa)

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