Was für ein Durcheinander bei "Germany's next Topmodel": Erst müssen die Mädchen Punker-Verbrecherinnen spielen und dann ist auch noch ein Brettspiel-Abend angesetzt. Zu allem Überfluss war da ja auch noch das Skandal-Shooting von letzter Woche, bei dem Lynn das Problem am völlig falschen Ende suchte.

Christian Vock
Eine Glosse

So, diesmal kurz und knapp: Giuliana ist raus. Da wollen wir an dieser Stelle gar nicht lange drum herum reden. Das hat auch was mit Service-Charakter und Leserfreundlichkeit zu tun.

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Stellen Sie sich vor, Sie würden nur mal eben wissen wollen, wer nicht mehr "Germany's next Topmodel" werden kann, und müssten dafür erst einmal zwei Stunden lang irgendwelche Geschichtchen lesen, die sich vielleicht so - wahrscheinlich aber auch nur so ähnlich - zugetragen haben. So etwas wollen wir nicht.

Gut, wir hätten das auch gleich in die Überschrift schreiben können, haben uns aber für die noch plakativere Variante entschieden. Sei's drum. Wir wissen natürlich nicht, welches Schlagwort in der Überschrift Sie bis hierhin geführt hat, aber da sie nun schon mal da sind, können wir das Geheimnis jetzt lüften: Die Lynn hat das mit Arsch und ganz Deutschland gesagt. Und das kam so:

"Germany's next Topmodel" holt die Vergangenheit ein

Gleich zu Beginn der gestrigen Folge bringt die Heidi Klum eine "schockierende Nachricht aus der Heimat" mit: "In der letzten Woche hatten wir ein Shooting in der Öffentlichkeit. Das ist leider nicht ohne Folgen geblieben. Sogar in Deutschland sind die Fotos ein riesengroßes Gesprächsthema."

Wir erinnern uns: In der vorangegangenen Folge hatte die Klum die Mädchen für ein Shooting in Schlüppis den Hollywood Boulevard rauf und runter fahren lassen. Und ausgerechnet in Hollywood standen plötzlich Paparazzi am Wegesrand und haben eifrig mit geknipst und so ist Lynns Hinterteil eben jüngstes Mitglied des deutschen Boulevard-Blätterwaldes geworden.

Für die arme Lynn bricht gestern Abend deshalb eine Welt zusammen, als sie ihrem Freund die Fotos beichtet: "Ganz Deutschland sieht jetzt meinen Arsch von hinten und ich hab 'nen Tanga an."

Die Verzweiflung ist bei so einer jungen Frau absolut nachvollziehbar, schließlich zeigen manche Bilder in der Tat Stellungen, die man eher aus einer Proktologen-Praxis kennt.

Lynn: "Jetzt sind Bilder von meinem ganzen Arsch im Internet"

Doch zum Glück ist die Jury voller Verständnis: "Ich verstehe natürlich, dass das ein Mädchen wie Lynn so extrem mitnimmt. Aber das sind leider Begleiterscheinungen des heutigen Model-Business und gerade für so junge Girls wie Lynn eine ganz bittere Pille zu schlucken", zeigt Thomas Hayo sein Mitgefühl und auch Heidi Klum ist tief betroffen: "Ich kann gut nachvollziehen, wie Lynn sich gerade fühlt. Ich habe selbst oft mit aufdringlichen Paparazzi und unerfreulichen Fotos zu kämpfen."

Und an dieser Stelle dürfen Sie, lieber Leser, gerne den Satz ergänzen: Aber wenn ihr das doch alles wisst, warum …

Jedenfalls bleibt der armen Lynn nur zu wünschen, dass sie irgendwann erkennt, dass nicht die "Bilder von meinem Arsch im Internet" das Problem sind, sondern, die Tatsache, dass auch das dazugehörige Gesicht im Internet ist und sie so für immer mit dieser bizarren Show in Verbindung gebracht werden wird. Zugegeben, ein schwacher Trost.

Aber, so die Entschuldigung von Heidi Klum, "Fotografieren in der Öffentlichkeit ist erlaubt. Deshalb konnten weder wir noch unsere Securities etwas gegen die Zuschauer und die Profikameras der Paparazzi ausrichten."

Das ist richtig, dagegen kann man einfach nichts tun – außer natürlich so ein Shooting gar nicht erst zu machen, wenn man das doch alles weiß. Es sei denn … Aber das würde die Klum nie machen.

Filmdreh mit Albino-Model Shaun Ross

Doch kaum ist der erste Schock verdaut, rauscht auch schon der nächste Höhepunkt heran: Der Filmdreh mit dem irgendwie besonderen Male-Model, dessen Ergebnis zwar nirgends zu sehen sein wird, weil es ja nur darum geht, dass ein Model den Text verhaut und man die Zeit bis zum Final-Walk füllen kann.

Diesmal sind die Damen als Punker-Bräute verkleidet, die mit einem Albino-Model ein krummes Ding gedreht haben. Kennt man ja. Wenn Punker-Bräute krumme Dinger drehen, dann auf jeden Fall mit Albino-Models. Und so versucht eine Horde völlig ungeübter Nachwuchs-Models zu schauspielern, was dann so aussieht, als würde eine Horde völlig ungeübter Nachwuchs-Models versuchen zu schauspielern.

Bei so viel unfreiwilliger Komik vergeht die Zeit wie im Flug und schon steht der Final-Walk an, bei dem sich die Mädchen diesmal als Schachfiguren verkleiden und über ein riesiges Schachbrett stolzieren müssen. Doch schon bei der Vorbereitung gibt es Stress, weil Anh sich "nicht so fühlt wie ein Bauer" und lieber die Königin gewesen wäre.

Wir freuen uns trotzdem, dass Klum & Co. "Schach" als Thema gewählt haben. Nicht auszudenken, wenn man "Fang den Hut" genommen hätte. Oder "Monopoly". Wahrscheinlich hätte es dann Ärger gegeben, wer die Schlossallee sein darf und wer nur das Wasserwerk.

Und so laufen die Mädchen also als Schachfiguren herum, was Serlina schon im Vorfeld in Verzückung geraten lässt: "Ich glaub', ich krieg Gänsehaut, wenn ich das später im Fernsehen sehe." Das wird sie, keine Sorge.

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