• Vergangene Woche wurde Vincent Kriechmayr positiv auf SARS-CoV-2 getestet.
  • Er verpasste daher die Trainings in Wengen.
  • Antreten durfte er bei der Abfahrt trotzdem - dank einer Sondergenehmigung, die nicht allen gefällt.

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Weltmeister Vincent Kriechmayr ist in der Abfahrt der alpinen Skirennfahrer in Wengen am Freitag nur Zwölfter geworden, hat aber allein durch seinen Start für Aufsehen gesorgt. Der Oberösterreicher hatte zuvor kein richtiges Training bestritten und ging mit einer Sondererlaubnis ins Rennen.

Kriechmayr war vergangene Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden. Nach einem weiteren Test, der negativ ausfiel, hatte er von den Behörden am Mittwochnachmittag die Erlaubnis erhalten, in die Schweiz zu reisen. Die Abfahrtstrainings in Wengen am Dienstag und Mittwoch hatte er da aber schon verpasst.

Eigentlich ist die Teilnahme an einem Training Pflicht

Laut Reglement des Weltverbandes FIS ist die Teilnahme an mindestens einem Training jedoch Pflicht für den Start in der Schussfahrt.

Nachdem er durch eine Juryentscheidung am Donnerstagnachmittag Grünes Licht bekommen hatte, fuhr Kriechmayr deshalb am Freitag um 9:44 Uhr aus dem Starthaus. Nach wenigen Metern brach der 30-Jährige die Fahrt ab und ging zur normalen Streckenbesichtigung über.

Bei den anderen Nationen kam das Vorgehen der FIS teilweise gar nicht gut an. "Es geht überhaupt nicht um den Vincent Kriechmayr, sondern um die Reglements, die da sind, damit jeder weiß, was er zu tun hat", sagte der Alpindirektor des Schweizer Skiverbandes, Walter Reusser, dem ZDF.

"Die FIS hat überhaupt kein Gehör gehabt. Dann haben wir gesagt, wir machen einen Protest. Den hat die FIS auch abgeschmettert", beschrieb Reusser. "Es gibt diverse Athleten aus verschiedenen Nationen, die hier nicht am Start sind, weil sie sich an die Regeln halten. Auf einmal werden die an einem Abend einfach gekippt. Dass ein Athlet kein Training fahren muss, ist nicht korrekt. Das ist gegen die Sicherheit." (dpa/ank)  © dpa

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