Über Jahre war das deutsche Männer-Rodeln abhängig von Felix Loch, in der neuen Weltcup-Saison könnte sich das endgültig ändern: Max Langenhan will ganz nach oben - und wirkt dazu in der Lage.

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Felix Loch ist nicht mehr einsam an der Spitze. Vielleicht ist er bald sogar bloß noch die Nummer zwei. Nach fünfzehn Jahren als Alleinunterhalter im deutschen Rodeln ist für den Rekordweltmeister die Ablösung in Sicht - das Ende einer Ära dürfte dann aber immerhin ohne großes Kampfgeschrei vonstattengehen.

Max Langenhan nämlich zählt sich selbst "immer noch zu den jüngeren Sportlern". Und Loch? "Der ist ein Ausreißer, dazwischen ist eine riesige Lücke. Felix ist der Leader, der uns zeigt, wo die Grenzen sind in dem Sport."

Das ist nett formuliert von Langenhan. Der Respekt des 24-Jährigen vor dem rodelnden Denkmal Loch ist groß, aus guten Gründen. Vor dem Start der neuen Weltcup-Saison am Freitag in Lake Placid spricht allerdings einiges dafür, dass Langenhan nun selbst beginnt, die Grenzen auszutesten.

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Vor einem Jahr schien der Durchbruch für Langenhan noch weit weg

Ein Blick zurück: Vor einem Jahr schien der Durchbruch noch ziemlich weit weg für den Thüringer. Er hatte sich die Hand gebrochen, verpasste dadurch die erste Saisonhälfte, musste verspätet einsteigen - und war dann gar nicht mehr zu halten. Sechs Weltcup-Siege in Serie fuhr Langenhan bis zum Ende des Winters ein, Loch gelang in der ganzen Saison nur ein einziger.

Bei der Heim-WM in Oberhof war Langenhan ebenfalls bester deutscher Mann. Silber hinter dem Österreicher Jonas Müller, immerhin. In diesem Winter soll es noch eine Stufe höher gehen, die WM findet erneut auf einer deutschen Bahn statt, Ende Januar in Altenberg.

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Auch Loch will dann wieder angreifen, seit 2019 schon wartet der einstige Dominator auf seinen siebten Einzel-Titel. Und der 34-Jährige darf zweifellos noch immer zu den Mitfavoriten zählen. Loch hat sich im Sommer intensiv vorbereitet, schickte via Instagram Videos seiner Kraft-Einheiten um die Welt, unterlegt mit Motivationsformeln. "Wachse an deinen Fehlern, gib niemals auf", hieß es da etwa.

Langenhan will sich viel von Loch abschauen

Beim Auftakt in Lake Placid wird Erfahrung ein wichtiges Gut sein. Auf der schwierigen Bahn im US-Bundesstaat New York war der Weltcup seit 2019 nicht mehr zu Gast, Langenhan fuhr damals bloß als Frischling der Branche mit. Er könne und wolle sich nun eine Menge von Loch "abschauen", sagt der frühere Junioren-Weltmeister, "von der Lockerheit" und auch von der "Herangehensweise: Wie fängt er die Woche am Montag an und wie performt er dann beim Rennen."

Loch hat sich eine gewisse Ehrfurcht erarbeitet, und auch er hat ja noch einiges vor mit Blick auf die nächsten Winterspiele 2026. Doch allein ist er auf dem Weg dorthin nicht mehr. (SID/lh)

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