Trotz seines enttäuschenden Auftritts in Hochfilzen zeigte sich Biathlet Philipp Nawrath kämpferisch. Das Gelbe Trikot ist erstmal weg, doch die Saison sei noch lang, erklärte der Deutsche nach seiner schwachen Leistung. Auch Franziska Preuß muss ihr Gelbes Trikot abgeben und das deutsche Team treiben neue, alte Sorgen um.

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Philipp Nawraths Traum von der Verteidigung des Gelben Trikots war schon nach dem ersten Schießen vorbei, die mit dem Coronavirus infizierte Franziska Preuß musste die Weltcup-Gesamtführung sogar kampflos abgeben. Der deutsche Biathlon-Höhenflug wurde zum Auftakt des Weltcups im österreichischen Hochfilzen hart gestoppt.

Nawrath leistete sich im Sprint schon im Liegendanschlag zwei Fehler und traf auch im zweiten Schießen eine Scheibe nicht. Er musste sich mit dem 34. Rang zufriedengeben und das begehrte Leibchen dem Schweden Sebastian Samuelsson überlassen.

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Nawrath: "Die Saison ist noch lang"

"Es ist schade, das Trikot abgeben zu müssen. Aber man hat weiter die Chance, zu attackieren und wieder gute Rennen zu zeigen", sagte Nawrath. Als bester Deutscher landete Routinier Benedikt Doll beim Sieg des Norwegers Tarjei Bö nach einer Strafrunde auf dem siebten Platz. "Ich bin ganz gut unterwegs gewesen, aber die Konkurrenz schläft halt nicht", sagte Doll, der 2017 auf dieser Strecke noch den WM-Titel gewonnen hatte. Johannes Kühn wurde ebenfalls mit einem Schießpatzer Neunter.

Nach seinem überraschenden Sprintsieg vergangene Woche im schwedischen Östersund reagierte Nawrath enttäuscht auf den Rückschlag, denn er war der schwächste seines Teams. "Aber der Kampf bleibt weiterhin offen", sagte der 30 Jahre alte Bayer. "Die Saison ist immer noch lang", sagte Nawrath. Die nächste Chance bietet sich bereits am Samstag (12.15 Uhr/ARD und Eurosport) in der Verfolgung. Allerdings geht Nawrath mit einem Rückstand von 1:54 Minuten in das Rennen.

Preuß' Ausfall tut weh

Der erneute Ausfall von Preuß ist derweil besonders bitter. Nachdem sie die vorige Saison aufgrund verschiedener gesundheitlicher Probleme vorzeitig beenden musste, war sie überraschend stark in den neuen Winter gestartet. Zwei zweite und ein vierter Platz brachten sie in Östersund zuletzt erstmals in ihrer Karriere an die Spitze der Gesamtwertung. Als erste Deutsche seit Laura Dahlmeier 2017 schlüpfte die Bayerin in das begehrte gelbe Leibchen. "Einfach nur bitter und schmerzhaft", schrieb Preuß bei Instagram zu ihrem Aus.

"Sie ist derzeit noch nicht wieder fit genug, um beim Weltcup in Hochfilzen an den Start zu gehen. Um den weiteren Saisonverlauf nicht zu gefährden, wird sie in Hochfilzen leider nicht mehr starten können", sagte Mannschaftsarzt Sebastian Torka. Damit ist klar, dass sie im Klassement weit zurückfallen wird. Dabei wollte Preuß im Kampf um den Gesamtsieg gern bis zum Saisonende mitmischen. "Ich will das Gelbe Trikot so lange wie möglich tragen", hatte Preuß der dpa noch kurz vor der Abreise aus Schweden am Sonntag gesagt.

Jetzt muss sie sich mühsam zurückkämpfen. Immer wieder verhinderten Krankheiten und Verletzungen in ihrer Laufbahn, dass sie sich dauerhaft an der Spitze festsetzen konnte. Nun wird die Ex-Weltmeisterin frühestens in der kommenden Woche bei den Rennen in Lenzerheide in der Schweiz antreten können.

Corona immer noch ein Problem

Im Team wurden die Corona-Maßnahmen verschärft, denn auch Teamkollegin Hanna Kebinger hatte sich infiziert. "Wir haben schon immer ein gutes Hygienekonzept, aber jetzt haben wir uns noch mal sensibilisiert und das Thema Maske forciert", sagte Doll. Deswegen tragen die Skijägerinnen und Skijägern wieder einen Mund-Nase-Schutz, wenn möglich. Außerdem wurden intern Gruppen gebildet, mit anderen Personen sollen Kontakte in geschlossenen Räumen vermieden werden.

"Es ist gerade eine extreme Welle. Wir hoffen jetzt, dass wir da glimpflich durchkommen", sagte Justus Strelow zu den Infektionskrankheiten, die viele Wintersportler gerade treffen. Nicht bei allen handelt es sich aber um Corona. "Ich hoffe, dass es bei den Mädels schnell wieder weggeht und wir den Rest der Saison davon verschont bleiben", sagte der Sachse. (sid/ska)

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