Erneutes Comeback mit 36: Der deutsche Tennisspieler Tommy Haas hat durch zahlreiche Verletzungen rund viereinhalb Jahre seiner Profizeit verloren. Nun will er erneut nach einer schwerwiegenden Schulterverletzung zurückkehren. Sein Karriereende hat er dennoch vor Augen: "Wenn alles weh tut, dann muss man sagen: Das war eine gute Karriere. Jetzt ist es aber Zeit für was Neues."

Mehr News zum Thema Sport

Seit den French Open im Mai 2014 hat Tommy Haas kein Match mehr bestritten. Ein Anriss der Subscapularissehne zwang ihn zu einer erneuten OP an der Schulter. In der Weltrangliste rutschte er aus den Top 20 und steht nun auf Rang 76. Jetzt ist seine Verletzung aber auskuriert: "Die Schulter ist geheilt, ich möchte nochmals angreifen", sagte der 36-Jährige am Dienstag am Rande einer Veranstaltung zu den im Mai stattfindenden BMW Open in München.

Tommy Haas Andreas Maciejewski
Tommy Haas (re.) im Gespräch mit Redakteur Andreas Maciejewski. © Christian Aichner

Nach insgesamt 15 gewonnenen ATP-Turnieren und einem verdienten Preisgeld von rund 13 Millionen Dollar könnte Haas eigentlich seine Karriere guten Gewissens beenden. Doch der Routinier will es noch einmal wissen: "Wenn man den Sport liebt und auch Erfolg hat, wie ich ihn in den vergangenen zwei Jahren hatte, macht das auch Spaß." Dann fügt er hinzu: "Tennis ist ein schöner Lifestyle. Man reist um die Welt, sieht viele von seinen Freunden".

Tommy Haas plant Comeback im März

Beim ATP-Masters-Turnier in Indian Wells will Haas sein Comeback feiern. Das wäre der 9. März. Es könne aber "zeitlich etwas knapp werden", sagt Haas. Er versuche aber, an den drei restlichen Grand Slams des Jahres und den vier deutschen ATP-Turnieren 2015 in München, Stuttgart, Halle und Hamburg teilzunehmen.

Einen Turniersieg bei einem der deutschen ATPs kann sich der 36-Jährige durchaus vorstellen. Ein Grand-Slam-Turnier wie Wimbledon zu gewinnen, schließt er aber aus. Auf Nachfrage unseres Portals antwortete er: "Da bin ich realistisch genug. Gerade über drei Gewinnsätze zu gehen, wird schwierig. Leute wie Novak Djokovic, Roger Federer oder Rafael Nadal zu besiegen, ist verdammt hart."

Tommy Haas denkt über Karriereende nach

Über zwei Gewinnsätze sei hingegen alles möglich: "Um die Top-Leute zu schlagen, müsste das Match auf einem schnelleren Belag stattfinden, wenn ich ein bisschen Glück habe und andere nicht den besten Tag erwischen."

Aufgrund seines Alters denkt Haas aber ständig auch über sein Karriereende nach: "Wenn man zurückkommt, keine Matches mehr gewinnt und alles weh tut, wenn man merkt, dass es dahingeht, dann muss man sagen: Das war eine gute Karriere. Jetzt ist es aber Zeit für was Neues."

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.