In der Nacht von Samstag auf Sonntag steigen Anthony Joshua und Andy Ruiz erneut in den Ring: Der Brite will seine WM-Titel nach einer überraschenden Niederlage im Juni zurück. Wo wird der Fight übertragen? Wann geht es los? Alle Informationen zum Box-Kampf zwischen Joshua und Ruiz in der Übersicht.

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Es war ein historischer Box-Kampf - mit einem völlig überraschenden Sieger: Andy Ruiz bestieg im Juni dieses Jahres in New York den Schwergewichts-Thron. Viermal hatte der Mexikaner den bis dato amtierenden und ungeschlagenen Champion im Madison Square Garden auf die Bretter geschickt.

In Runde sieben beendete der Ringrichter schließlich die Show, erklärte Anthony Joshua zum Verlierer. Eine Sensation.

Nun will Joshua seine WM-Titel der Verbände WBA, IBF und WBO zurückgewinnen. Die Chance bekommt er: In der Nacht von Samstag, 7. Dezember, auf Sonntag, 8. Dezember, kommt es in Diriyya, Saudi-Arabien (Ortszeit) zum Rückkampf. Erfreulich aus deutscher Sicht: Der Fight liegt nicht wie gewöhnlich mitten in der Nacht.

Anthony Joshua gegen Andy Ruiz: Boxen live auf DAZN

Der Box-Kampf zwischen Ruiz und Joshua wird am Samstag, den 7. Dezember, ab etwa 21:45 Uhr übertragen. Der Sport-Streamingdienst DAZN zeigt den Fight im Live-Stream. Die Vorberichterstattung samt Vorkämpfe beginnt bereits um 17:00 Uhr.

Der Streamingdienst kostet 11,99 Euro im Monat und ist monatlich kündbar. DAZN bietet auch einen kostenlosen Probemonat an.

Bereits wenige Tage nach seiner Niederlage kündigte Joshua seine Rückkehr an. Ruiz – der zum ersten Schwergewichts-Champion mit mexikanischen Wurzeln wurde – zu unterschätzen, den Fehler werde der 30-jährige Brite nicht erneut machen. "Ich werde schlauer sein", sagte Joshua nun wenige Tage vor dem Rückkampf. Damit die Revanche gelingt, hat sich Joshua Tipps von Wladimir Klitschko geholt.

Wladimir Klitschko steht Anthony Joshua zur Seite

Der 30-Jährige habe sich regelmäßig mit Klitschko ausgetauscht. Der ehemalige Schwergewichts-Weltmeister habe ihm Tipps gegeben, wie er seinen Körper besser auf den Kampf vorbereiten könne, sagte Joshua der britischen Tageszeitung "The Guardian" kürzlich.

Er habe sich den Kampf gegen Ruiz mehrfach in Zeitlupe angesehen, um aus seinen Fehlern zu lernen, sagte er weiter. "Bis er mich getroffen hat, war ich besser als er. Er war verletzt, dieses Mal muss ich ihn nur noch K.o. schlagen."

Joshua gegenüber steht ein Mann, dessen Name selbst Box-Experten bis zur Ansetzung des Kampfes im Juni zum Teil unbekannt war. Ruiz oder "the little fat kid" (zu Deutsch: "das kleine dicke Kind"), wie er sich selbst gerne betitelt, war zunächst gar nicht als Gegner Joshuas vorgesehen. Der korpulente Mexikaner war für Jarrell Miller eingesprungen, nachdem diesem wegen eines positiven Dopingtests die nötige Lizenz für den Kampf verweigert worden war.

Andy Ruiz sorgte für Joshuas erste Niederlage

Ruiz sorgte dafür, dass der Olympiasieger von 2012 das erste Mal in seiner Profi-Karriere als Verlierer dastand. Zugetraut hatte es ihm im Vorfeld niemand. Seinen Überraschungssieg feierte der 30-Jährige ausgelassen.

"Wahnsinn. Davon habe ich immer geträumt. Ich kann es nicht glauben", sagte Ruiz unmittelbar nach dem Kampf. Der Sieg hat die Welt des Mexikaners zum Guten verändert. Er gönnte sich zuletzt eine Luxus-Villa und ein teures Auto. In der digitalen Welt gewann er Millionen von Fans: Bei Instagram sprangen seine Follower von fast 35.000 vor dem Kampf auf mehr als 1,4 Millionen.

Ruiz fühlt sich vor Rückkampf benachteiligt

Trotz des Hypes um seine Person hat Ruiz das Training nicht vergessen. Er soll ordentlich Muskelmasse aufgebaut haben, wiegt über sieben Kilo mehr als bei seinem Coup im Juni. Der Mexikaner scheint bereit für den Kampf zu sein.

"Ich bin bereit für 'Rock ’n’ Roll'. Aber ich weiß, dass AJ (Kampfname von Joshua, Anm. d. Red.) vorbereitet und motiviert ist. Ich will diesen wunderschönen Gürtel nicht abgeben. Ich habe mit nur sechs Jahren angefangen, zu trainieren, und werde versuchen, den Gürtel zu behalten", sagte Ruiz am Mittwoch auf einer Pressekonferenz.

Am Mittwoch kritisierte Ruiz' Trainer allerdings auch den Kampf, konkreter den Austragungsort. "Ich finde, dass Andy einen Kampf in Mexiko oder den USA verdient gehabt hätte", sagte Manny Robles der "Sport Bild".

Ruiz muss beim Rückkampf elf Stunden Zeitunterschied zu seiner Heimat Kalifornien bewältigen, Joshua lediglich zwei. "Wir müssen in Saudi-Arabien antreten und uns nach den Anweisungen von Joshuas Promoter richten. Sie sagen, es sei ein neutraler Austragungsort, aber in Wahrheit ist alles für Joshua ausgelegt."

Es ist der erste Schwergewichts-Weltmeisterschaftskampf, der im Nahen Osten ausgetragen wird. In Diriyya, einem Vorort der saudi-arabischen Hauptstadt Riad, wurde für den Kampf extra eine Halle mit 15.000 Plätzen gebaut. Der Fight findet unter dem Motto "Clash on the dunes" ("Aufeinandertreffen auf den Dünen") statt.

Obwohl Ruiz als Weltmeister in den Ring steigt, ist er gegen Joshua bei den Buchmachern nur der Außenseiter. Kommt es erneut zum Überraschungssieg?

Verwendete Quellen:

  • theguardian.com: Anthony Joshua adopts ‘prison mindset’ for Andy Ruiz Jr world-title rematch
  • Deutsche Presse-Agentur
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