• Der große Miroslav Klose wird Trainer beim kleinen SCR Altach.
  • Das sorgte im Ländle für Euphorie - aber auch Skepsis.

Mehr Fußballthemen finden Sie hier

Eine "Sensation", ein "Coup", eine "Bombe": Der große Miroslav Klose hatte noch gar nicht beim kleinen SCR Altach unterschrieben, da stand das beschauliche 7.000-Einwohner-Örtchen im Westen Österreichs schon kopf. Bis in die Weltnachrichten des ORF schaffte es der eher unscheinbare Klub mit der überraschenden Verpflichtung des Weltmeisters als Cheftrainer, die Homepage des SCR brach kurzzeitig zusammen.

Dem Vorarlberger Bundesligisten sei "ein echter Coup gelungen", schrieb der Kurier über die Nachricht, mit der niemand gerechnet hatte. Denn für den 44 Jahre alten, weltweit bekannten Klose wird der Job im "Ländle" sein erster als Trainer im Profibereich. "Ein kleiner Kulturschock wartet da natürlich schon auf ihn", schrieb die Neue Vorarlberger Tageszeitung vor der offiziellen Vorstellung am Montag.

Miroslav Klose über SCR Altach: "Hatte das Gefühl, dass ich hier genau richtig bin"

Klose sieht in dem Job vor allem die Chance, abseits des Scheinwerferlichts an Profil zu gewinnen. "Es war von Anfang an genau dieses positive Gefühl, das ich haben muss, dass ich hier genau richtig bin", sagte er. Der WM-Rekordtorschütze hatte sich erste Trainer-Sporen als U17-Coach bei Bayern München verdient. Danach wurde er Co-Trainer der Profi-Mannschaft, zwischenzeitlich assistierte er auch bei der deutschen Nationalmannschaft.

Doch nun wird er erstmals in der Verantwortung stehen, wenn auch in der Provinz. "Klose ist einer, der mächtig was hermacht, der das Image der Altacher wieder mächtig aufpolieren wird", schrieb die Vorarlberger Tageszeitung weiter. Bei aller Euphorie gab es aber auch mahnende Worte. "Auch bei einem Weltmeister wird am Ende die Tabelle die einzige Wahrheit sprechen", hieß es weiter.

Neuer Trainer Klose soll Abstieg verhindern

In der vergangenen Saison hatte Altach erst am letzten Spieltag unter Ludovic Magnin den Klassenerhalt geschafft, auch von Klose werden also keine Wunderdinge erwartet. Einen Abstieg sollte der Weltstar dann aber doch verhindern. "Im Ländle kann sich Klose einen Namen als Heilsbringer machen - oder seinen bislang astreinen Ruf ruinieren", kommentierte das Portal laola1.at und mahnte kritisch: "Eine routinierte Lösung wäre die schlauere Variante gewesen."

Die erste Wahl war Klose tatsächlich nicht, an seinem Tatendrang änderte das aber nichts. Die ersten Gespräche mit den Verantwortlichen seien "so offen" gewesen, sagte er, "dass mir klar war, das will ich machen. Jetzt kann ich es kaum noch erwarten, das Team, die Menschen im Klub und natürlich die Fans kennenzulernen."

Ailton hatte für den SCR Altach gespielt

Ganz fremd ist der Rummel dem kleinen SCR Altach nicht. 2008 war es, als die Ankunft des Brasilianers Ailton das Ländle schon einmal in einen Ausnahmezustand versetzt hatte. Nach zwölf Partien war aber schon wieder Schluss für den "Kugelblitz". Ein bisschen länger will es Miroslav Klose dann doch aushalten. (AFP/Erik Roos/tar)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.