War der drin? Millimeter können im Fußball über Sieg oder Niederlage entscheiden. Darum soll das "Hawk Eye" künftig in der Premier League das Auge des Schiedsrichters ersetzen. Im Spiel FC Chelsea gegen Hull City bekam die Torlinientechnik direkt zum Einstand eine Szene wie bestellt. Kann sich der Mensch auf die Maschine verlassen?

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Normalerweise ist es eine knifflige Situation für den Schiedsrichter: Chelsea-Spieler Branislav Ivanovic köpft den Ball nach einer Ecke in Richtung des Tors von Hull City. Keeper Allan McGregor kratzt das Leder beim zweiten Versuch von der Linie. Die Zuschauer fragen sich gespannt: Tor oder nicht Tor?

Referee Jonathan Moss zeigt keinen Treffer an. Die Entscheidung liegt ihm dabei nicht in den Händen, sondern ein Stückchen darüber: am Handgelenk. Wenn der Ball die Linie überquert, soll eine Armbanduhr den Schiedsrichter per Vibrationssignal über das Tor informieren. Statt nach langen Diskussionen fällt das Urteil nun binnen Sekunden. Vorausgesetzt, die Technik funktioniert.

Hawk Eye feiert Einstand nach Maß

Die Videobilder von "Hawk Eye" geben der Entscheidung von Schiedsrichter Moss recht und wurden direkt danach im Stadion und im Fernsehen übertragen. Die Torlinientechnik bestand also gleich am ersten Spieltag ihre Feuertaufe. Auch bei den Fußballern scheint die Akzeptanz groß zu sein: Die Kicker vom FC Chelsea legten keinen Protest ein. Die Technologie feierte damit einen erfolgreichen Einstand auf der Insel. Sie ist zum ersten Mal in einer europäischen Top-Liga verwendet worden.

Schützenhilfe bekam die Technik erst kürzlich von Geoff Hurs, der 1966 das berühmte Wembley-Tor geschossen hat. In der Bundesliga ist die Einführung frühestens ab 2015 möglich.

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