Im Titelkampf der Premier League sind Ausrutscher nicht erlaubt – und der FC Liverpool verliert ausgerechnet im Derby gegen den FC Everton. Trainer Jürgen Klopp zeigte sich nach der Pleite mächtig angefressen.

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Jürgen Klopp hat die Spieler des FC Liverpool nach dem 0:2 beim FC Everton und dem herben Rückschlag im Kampf um die englische Meisterschaft deutlich kritisiert.

"Wir müssen in den Spiegel schauen und sehr kritisch mit uns sein. Unser Gegenpressing war furchtbar", sagte der am Saisonende scheidende Trainer im englischen Fernsehen und meinte unter Bezug auf den Namen der zweiten englischen Liga: "Ich glaube, ein Championship-Team hätte nicht so gespielt wie wir."

Rückschlag für Liverpool im Meisterrennen

Im Goodison Park trafen Jarrad Branthwaite (27.) und Dominic Calvert-Lewin (58.) für den Gastgeber. "Nach dem 0:1 haben wir sie richtig unter Druck gesetzt, da müssen wir eigentlich treffen. Aber wir haben es nicht. Das fühlt sich ganz dreckig an, sehr frustrierend. Aber man muss auch sagen: Das war nicht gut genug", sagte Klopp im Sky-Interview.

In der Premier League liegt Liverpool weiter drei Punkte hinter dem FC Arsenal auf Rang zwei. Der Spitzenreiter hatte am 23. April im Derby gegen den FC Chelsea klar mit 5:0 (1:0) gewonnen und den Vorsprung auf die Rivalen Liverpool und Manchester City auf drei beziehungsweise vier Punkte ausgebaut. Meister City hat zwei Spiele weniger absolviert und spielt am 25. April bei Brighton & Hove Albion.

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Jürgen Klopp glaubt nicht mehr an die Meisterschaft

"Wir waren heute nicht gut genug. Wir haben Everton das Spiel gegeben, das sie wollten", sagte Klopp. Auf die Frage, ob er noch glaube, im Meisterrennen dabei zu sein, antwortete er: "Das ist mir heute egal. Darum geht es nicht. Wir müssen besser spielen." Wenig später ließ er sich bei Sky dann doch noch zu einer Prognose hinreißen: "Wir haben es definitiv nicht mehr in der eigenen Hand", sagte Klopp. "Jetzt brauchen Arsenal und Manchester City schon eine Krise."

Doch dass beide Rivalen in der Crunchtime noch patzen werden, daran glaubt auf der Insel kaum noch jemand. Und so dürfte der Traum der Reds, Klopp als Premier-League-Sieger zu verabschieden, platzen. Er sei "sehr enttäuscht, offensichtlich frustriert", sagte der Deutsche nach seiner ersten Niederlage im Goodison Park als Liverpool-Boss: "Es war nicht gut genug."

Jürgen Klopp droht ein glanzloser Abschied

Noch vor wenigen Wochen hatte Liverpool Chancen auf vier Titel, am Ende seiner fast neun Jahre in Liverpool wird die Ära Klopp nun aber wohl ohne einen großen Pokal zu Ende gehen. Zwar gewannen die Reds das League-Cup-Finale im Februar, doch nach nur vier Siegen in neun Spielen ist Klopps Mannschaft aus der Europa League und dem FA-Cup ausgeschieden und hat auch in der Liga den Anschluss an die Spitze verloren.

"Wir brauchen noch Punkte, um in der Champions League definitiv dabei zu sein."

Liverpools scheidender Trainer Jürgen Klopp nennt die Priorität

"Wir müssen in den Spiegel schauen und sehr kritisch mit uns sein", sagte Klopp, der nun eher nach hinten schaut: "Wir brauchen noch Punkte, um in der Champions League definitiv dabei zu sein. Darum sollten wir uns auch noch kümmern.", für den es die erste Niederlage im Goodison Park als Liverpool-Boss war.

Auch Kapitän Virgil van Dijk war restlos bedient. "Jeder muss in den Spiegel schauen und sich fragen, ob er wirklich alles gegeben hat und wirklich die Liga gewinnen will", sagte er bei Sky Sports: "Wenn wir so spielen wie heute, haben wir keine Chance, uns als Titelaspiranten zu sehen." Ein gebrauchter Abend für Coach Klopp – und den FC Liverpool. (dpa/SID/ms)

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