Die Situation um Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg sorgt weiterhin für Irritationen in Deutschland. Nachdem am Wochenende bekannt geworden war, dass Voss-Tecklenburg nicht länger krankgeschrieben ist, sondern sich aktuell im Urlaub befindet und in diesem auch öffentliche Auftritte absolvierte, äußert sich nun die erste Nationalspielerin mit durchaus kritischen Worten.

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Nationalspielerin Lena Oberdorf hat die derzeit pausierende Fußball-Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg kritisiert. Nachdem publik geworden war, dass Voss-Tecklenburg nach Angaben ihres Mannes nicht mehr krankgeschrieben ist und sich laut eigener Aussage mittlerweile im Erholungsurlaub befindet, sagte Oberdorf am Montag in Frankfurt/Main: "Es gibt mir ein paar Fragezeichen natürlich. Ich hätte mir da durchaus etwas anderes gewünscht. Dass man sagt: Ok, wir klären erstmal, was bei der WM passiert ist." Ein Erholungsurlaub wäre aus ihrer Sicht auch nach der WM-Aufarbeitung möglich gewesen.

Martina Voss-Tecklenburg war nach der verkorksten WM zunächst krankgeschrieben. Der DFB hatte im September über eine nicht näher genannte Krankheit der Bundestrainerin informiert. Auch noch am vergangenen Freitag äußerte sich der DFB so, dass die Öffentlichkeit weiterhin von einer Erkrankung der Bundestrainerin ausgegangen war.

Voss-Tecklenburg nicht mehr krankgeschrieben

Am Wochenende dann sorgten öffentliche Auftritte von Voss-Tecklenburg unter anderem beim bayerischen Zahnärztetag für Irritationen. Daraufhin hatte die Bundestrainerin erklärt, nicht länger krankgeschrieben zu sein, sondern sich im Erholungsurlaub zu befinden, was wenig später vom DFB bestätigt wurde.

"Ein gemeinsames Gespräch soll unmittelbar nach Urlaubsende stattfinden", hatte der DFB am Sonntag auf Anfrage mitgeteilt. Über mögliche Veranstaltungsbesuche wurde der Verband seitens Martina Voss-Tecklenburg informiert. Die 55-Jährige hatte zuletzt öffentliche Auftritte abseits des Fußballs absolviert. "Ich habe seit 14 Tagen meinen Erholungsurlaub vom DFB genehmigt bekommen", sagte Voss-Tecklenburg der dpa.

Für die bevorstehenden Spiele am Freitag gegen Wales und am 31. Oktober in Island betreut Horst Hrubesch das Team. Es geht um die Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 in Paris.

Als Oberdorf konkret darauf angesprochen wurde, ob sie sich eine Rückkehr von Voss-Tecklenburg wünsche, sagte die 21-Jährige: "Dadurch, dass man da eh keine Macht drüber hat, bin ich einfach nur hier, um meinen Job zu machen. Das ist, zwei Spiele zu gewinnen. Alles Weitere wird der DFB dann regeln."

Interimstrainer Horst Hrubesch wollte sich zu der Angelegenheit nicht weiter äußern. Er stehe mit Voss-Tecklenburg nicht im Austausch: "Das ist jetzt nicht mein Bier. Die Mädels werden das auch so nehmen, dass wir uns auf das Wesentliche konzentrieren."(dpa/sid/ska)

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