Deutschland - Japan
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JULIAN NAGELSMANN: Nagelsmann wurde im März bei Bayern München beurlaubt. Sein Vertrag läuft allerdings noch bis 2026. Der DFB müsste sich mit dem Rekordmeister finanziell einigen. Einem Bericht zufolge soll der DFB aber Kontakt zu Nagelsmann aufgenommen haben. Doch es ist fraglich, ob sich Nagelsmann jetzt schon für eine Nationalmannschaft entscheidet.
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"Ich glaube, dass er mit 36 Jahren noch nicht so weit ist, dass er lieber die tägliche Arbeit mit einer Mannschaft will und braucht", sagte Rekordnationalspieler Lothar Matthäus. Zuletzt wurde Nagelsmann mit Borussia Dortmund in Verbindung gebracht.
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JÜRGEN KLOPP: Er wäre der Wunschtrainer von Fans und Verantwortlichen. Klopp wäre es zuzutrauen, mit seiner positiven Art die dringend benötigte Euphorie für die Heim-EM zu erzeugen. "Er ist der Einzige, den ich sehe, der da noch mal was rausreißen kann", sagte 2014er-Weltmeister Lukas Podolski.
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Aber er steht beim englischen Spitzenklub FC Liverpool unter Vertrag. Er will, das hat er mehrfach betont, seinen Vertrag bis 2026 bei den Reds erfüllen. Punkt. Keine Chance.
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OLIVER GLASNER: Ist die Zeit reif für den ersten Ausländer auf dem Bundestrainer-Posten? Auch der Name Oliver Glasner fällt bei den Spekulationen um eine mögliche Flick-Nachfolge, weil der Österreicher vereinslos ist und den deutschen Fußball aus seiner Zeit bei Eintracht Frankfurt und beim VfL Wolfsburg sehr gut kennt.
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Mit dem Gewinn der Europa League vor einem Jahr hatte Glasner zudem bewiesen, dass er auch große Titel gewinnen kann. Sollte der DFB ernstes Interesse haben, muss er sich beeilen: Glasner wird mit Olympique Lyon in Verbindung gebracht.
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FELIX MAGATH: Stefan Effenberg setzte sich am Tag nach Deutschlands 1:4 gegen Japan im "Doppelpass"-Talk auf Sport1 vehement für den Meistertrainer des FC Bayern und des VfL Wolfsburg als Übergangslösung bis zur EM ein. Und auch Effenbergs früherer Bayern-Kollege Dietmar Hamann sagte der dpa: "Genau so einen Mann brauchen wir. Und ich könnte mir vorstellen, dass Felix das sofort machen würde."
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Und Felix, auf diesem Foto vom 24. Februar 1982 als Kandidat für den WM-Kader im gleichen Jahr, würde. Magath, zwischen 1977 und 1986 43-maliger A-Nationalspieler, reagierte auf die Werbung für seine Person. "(...) Ich denke mal, dass ich (...) in der Lage bin, verunsicherte Mannschaften wieder aufzurichten und ihnen so viel Vertrauen zu geben, dass sie wieder in der Lage waren, wieder sehr gute Leistungen zu bringen", sagte der Relegations-Retter von Hertha BSC aus der Saison 2021/22 dem NDR. Die DFB-Elf sei derzeit "gar nicht mehr in der Lage (...), an ihr Leistungsvermögen heranzukommen."
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RUDI VÖLLER: Der Weltmeister von 1990 sprang schon nach der EM-Blamage 2000 ein und führte die DFB-Auswahl zwei Jahre später als Teamchef ins WM-Finale gegen Brasilien (0:2).
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Am Dienstag gegen Frankreich sitzt er einmalig auf der Bank - oder länger? Unwahrscheinlich. Als Sportdirektor sucht er vielmehr einen Mann, der "langfristig die Nationalmannschaft wieder auf das Niveau hebt, das man von ihr kennt und auch erwartet".
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STEFAN KUNTZ: Der Europameister von 1996 steht nach einem 2:4 gegen Japan und seiner erfolgten Entlassung als türkischer Nationaltrainer theoretisch zur Verfügung. Kuntz ist ein Sympathieträger mit verbandsinterner Kenntnis und wird beim DFB nach wie vor geschätzt.
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Er führte die U21 zu zwei EM-Titeln und bewies dabei ein herausragendes Händchen für Talente, auch wenn seine Olympia-Mission 2021 in der Vorrunde scheiterte.
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ROGER SCHMIDT: Der DFB, schreibt der "Kicker", verfolge den Weg des früheren Leverkuseners intensiv. Mit Benfica Lissabon wurde er in der vergangenen Saison portugiesischer Meister.
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Doch Schmidts Ausstiegsklausel aus seinem Vertrag bis 2026 bei Benfica beläuft sich auf 30 Millionen Euro. Das Geld, heißt es in Kreisen der Task Force, dürfe trotz großer finanzieller DFB-Probleme aber nicht entscheiden.
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LOTHAR MATTHÄUS: Ist deutscher Rekordnationalspieler und bis heute der einzige deutsche Weltfußballer. Der 62-Jährige stellt regelmäßig in seiner Rolle als TV-Experte seine Fachkompetenz unter Beweis.
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Aber: Matthäus hat bereits gesagt, der Bundestrainer-Job passe nicht in seine Lebensplanung. "Ich habe ein Privat- und Berufsleben und fühle mich da pudelwohl", sagte er am Montag im deutschen Fußballmuseum in Dortmund.
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RALF RANGNICK: Der frühere Bundesliga-Trainer und -Erneuerer wäre schon einmal gerne Bundestrainer geworden. Der 65-Jährige ist aktuell Nationaltrainer der Österreicher und mit dem Nachbarland auch erfolgreich auf EM-Kurs.
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Und das will er auch bleiben. Dem ORF sagte er am Montag in Windischgarsten auf die Frage, ob er für eine Anfrage des DFB bereitstehen würde: "Nein." Er habe sich vor 14 Monaten dazu entschieden, in Österreich als Teamchef zu arbeiten. "Alles andere ist für mich kein Thema."
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LOUIS VAN GAAL: Der frühere Bayern-Trainer, der aktuell vereinslos ist, scheiterte bei der WM mit den Niederlanden im Viertelfinale erst im Elfmeterschießen am späteren Champion Argentinien. "Ein vielversprechendes Land hat immer noch eine Chance, mich zu überzeugen", sagte er.
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Doch ob die Gesundheit mitspielt? Erst im August wurde van Gaal erneut wegen Prostatakrebs operiert, muss sich schonen.
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MATTHIAS SAMMER: Sammer coachte den BVB einst zum Titel, hat als einstiger Sportdirektor DFB-Stallgeruch. Aus dem Tagesgeschäft hat er sich aus gesundheitlichen Gründen aber längst zurückgezogen. Angeblich kann er sich aber vorstellen, den Posten des Bundestrainers zu übernehmen. Dies jedenfalls behauptete Matthäus am Montag. "Ich habe den Namen nicht ins Spiel gebracht, das ist so reingebracht worden (...), und ich weiß nur, dass es Matthias Sammer machen würde", sagte er dem SID.
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Zuletzt hatte der Europameister von 1996 die Entwicklungen im deutschen Fußball scharf kritisiert. Ob er die Herausforderung als Bundestrainer annehmen würde, ist sehr fraglich. Zuletzt war Sammer vor vielen Jahren als Trainer tätig. Den Bundestrainer-Job bis zur Heim-EM hatte er kürzlich im Interview der "Süddeutschen Zeitung" ausgeschlossen. "Ich habe vor einiger Zeit für mich die Entscheidung getroffen, dass ich operativ nicht mehr tätig sein möchte. Dabei soll es auch bleiben." (SID/dpa/lh)