Bjelica in prominenter Gesellschaft: Die größten Trainer-Aufreger

Den 1:0-Erfolg von Alemannia Aachen gegen Energie Cottbus wird Eugen Hach wohl nie vergessen. Weniger wegen des späten Siegtores, eher wegen des unrühmlichen Spitznamens "Würger vom Tivoli", den ihm das Spiel einbrachte. In der achten Minute würgte der Aachen-Trainer den Cottbuser Stürmer Franklin von hinten mit beiden Händen am Hals. Strafe: drei Monate Sperre, 15.000 Mark.

Berühmter als der Kopfstoß von Norbert Meier ist in Deutschland wohl nur eine ähnliche Aktion von Zinedine Zidane im WM-Finale 2006.

Meier, damals Trainer des MSV Duisburg, verpasst dem in Diensten des 1. FC Köln stehenden Albert Streit eine Kopfnuss. Dabei ließ sich der Coach auch noch selbst theatralisch fallen. Strafe: Entlassung, drei Monate Sperre, 12.500 Euro.

Nach einem Foul von Ze Roberto an Mario Götze rennt der spätere Meistertrainer Jürgen Klopp (r.) völlig außer sich auf den vierten Offiziellen Stefan Trautmann zu.

Diesem drückt er sekundenlang seine BVB-Mütze ins Gesicht, schreit ihn an. Dank öffentlicher Entschuldigung kommt Klopp allerdings mit einer Geldstrafe von 10.000 Euro davon.

Gleich bei seinem Debüt als Trainer des FC St. Pauli gehen mit Thomas Meggle die Nerven durch.

Der Trainer wird zunächst von Schiedsrichter Robert Kampka auf die Tribüne verwiesen, rempelt dann den vierten Offiziellen Florian Heft mit dem Ellenbogen an. Strafe: zwei Spiele Sperre, 3.000 Euro.

Leverkusens damaliger Trainer Roger Schmidt sorgt im Heimspiel gegen Borussia Dortmund für eine der kuriosesten Unterbrechungen. Der Coach der Werkself wird nach lautstarken Beschwerden von Schiedsrichter Felix Zwayer auf die Tribüne geschickt, verweigert dies aber. Zwayer bittet daraufhin die Teams in die Kabine.

Erst verspätet kommt der Trainer zur Einsicht und verlässt den Innenraum. Das Spiel geht nach neun Minuten Pause weiter, Folge für Schmidt ist eine Sperre von drei Spielen.

Der heutige Bundestrainer Julian Nagelsmann leistet sich in seiner Anfangszeit in der Bundesliga einen Fauxpas. Im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach donnert er wutentbrannt eine Trinkflasche hinter seine Trainerbank. Dabei rutscht diese ab und trifft einen Zuschauer.

Nagelsmann entschuldigt sich direkt persönlich und kommt wegen der "Unabsichtlichkeit" des Vergehens mit einer Ermahnung des DFB davon.

Leverkusen-Trainer Heiko Herrlich zeigt im Achtelfinale des DFB-Pokals eine blitzsaubere "Schwalbe".

Beim Hinterherjagen nach einem ins Aus gerollten Ball tätschelt der Gladbacher Denis Zakaria Herrlich minimal am Rücken, woraufhin sich dieser mit kurzer Verzögerung auf den Boden wirft. Der Trainer entschuldigt sich für seine Schauspieleinlage, 12.000 Euro Strafe muss er dennoch zahlen.

Auf der Insel geht es mitunter etwas rauer zu. Aber das hatte Daniel Stendel sicherlich nicht erwartet.

Der Ex-Profi gerät als Trainer des englischen Drittligisten FC Barnsley nach dem Spiel im Tunnel mit Amtskollege Joey Barton (hier im Bild) von Fleetwood Town aneinander. Stendel fängt sich Schläge ins Gesicht und eine Kopfnuss vom ohnehin für Skandale bekannten Barton ein. Dabei verliert Stendel einen Zahn. Strafe: keine. Ein Gericht in Sheffield spricht Barton zwei Jahre später vom Vorwurf der Körperverletzung frei.

Freiburgs Kultcoach Christian Streich (l.) gerät als Opfer in einen der größten Aufreger an der Seitenlinie. Der Frankfurter Kapitän David Abraham will in der Freiburger Coaching-Zone einen ins Aus trudelnden Ball holen, rennt dabei allerdings Streich mit voller Wucht über den Haufen.

In Folge entwickelt sich ein Handgemenge beider Teams, Abraham wird für sieben Wochen gesperrt. "Er ist halt ein bisschen stabiler als ich", sagt Streich süffisant.

Ohrfeige? Wischer? Egal. Über den Sieg der Bayern gegen Union Berlin redet danach kaum jemand. Denn als Leroy Sané den Ball vom Berliner Trainer Nenad Bjelica fordert, langt der ihm ins Gesicht.

Daraufhin sieht der Kroate die Rote Karte. Strafe: Der DFB sperrte den Trainer für drei Spiele. Union stimmte dem Urteil des DFB-Sportsgerichts zu. (dpa/sid/ms)