• Die Erinnerung an die umstrittene Fußball-WM in Katar ist noch ganz frisch, da zieht das nächste Gewitter auf.
  • Die Fifa hat die Klub-WM 2023 nach Saudi-Arabien, Nachbar Katars, vergeben.
  • Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International ist entsetzt von der neuerlichen Ignoranz des Fußball-Weltverbands bezüglich der Achtung der Menschenrechte.

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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International verleiht ihrer Empörung bezüglich der Vergabe der Klub-WM 2023 nach Saudi-Arabien deutlich Ausdruck. Der Fußball-Weltverband Fifa habe "wieder einmal die grausame Menschenrechtsbilanz" des Golfstaats ignoriert, sagte Stephen Cockburn, Leiter der Amnesty-Abteilung für wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte, einer Mitteilung zufolge. "Die Fifa missachtet einmal mehr ihre eigene Menschenrechtspolitik und macht sich mitschuldig an eklatantem Sportswashing." Der Begriff Sportswashing bezeichnet die Bemühungen, durch Investitionen in den Sport das eigene Image aufzubessern.

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Saudi-Arabien steht international wegen Menschenrechtsverletzungen in der Kritik. Angaben von Amnesty zufolge wurden im Jahr 2022 an einem Tag 81 Menschen in dem Nachbarland von WM-Gastgeber Katar hingerichtet, darunter viele nach "grob unfairen Prozessen". Die Meinungs- und Versammlungsfreiheit sind stark eingeschränkt, Alkohol und Homosexualität streng verboten.

Saudi-Arabien will die Männer-WM 2030 ausrichten

Die Fifa hatte über die Vergabe des Mini-Turniers am 13. Februar entschieden. Diese Entscheidung für Saudi-Arabien im Fifa-Council ist dem Weltverband zufolge einstimmig erfolgt. Die Klub-WM wird vom 12. bis 22. Dezember gespielt. Saudi-Arabien strebt dem Vernehmen nach eine Bewerbung um die Weltmeisterschaft 2030 an. Sie soll im Verbund mit Ägypten und Griechenland ausgerichtet werden. Offiziell haben sich bereits die südamerikanischen Länder Argentinien, Chile, Uruguay und Paraguay um die gemeinsame Ausrichtung beworben.

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Zuletzt hatte es Kritik an einem möglichen Sponsoring von Saudi-Arabien bei der Frauen-WM in diesem Jahr (20. Juli bis 20. August) gegeben. Die gastgebenden Fußball-Verbände von Australien und Neuseeland sprachen sich deutlich gegen die Tourismus-Behörde Saudi-Arabiens (Visit Saudi Arabia) als möglichem Sponsor aus. "Wenn dieser Bericht sich als korrekt erweist, dann sind wir geschockt und enttäuscht, das zu hören", heißt es in einer Stellungnahme des neuseeländischen Verbandes. Man sei von der Fifa dazu nicht zurate gezogen worden.

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