Im DFB-Pokal in Münster schlägt die Stunde von Daniel Peretz. Der Torwart-Zugang aus Israel erhält von Bayern Münchens Cheftrainer Thomas Tuchel erstmals das Vertrauen in einem Pflichtspiel. Peretz rückt für Routinier Sven Ulreich zwischen die Pfosten.

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Bayern-Neuzugang Daniel Peretz wird im DFB-Pokalspiel bei Preußen Münster erstmals in einem Pflichtspiel das Tor der Münchner hüten. Der talentierte Israeli war im Sommer 2023 von Maccabi Tel Aviv zum Rekordmeister gewechselt und ist seitdem hinter Sven Ulreich die Nummer zwei.

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"Das ist wichtig für ihn, wichtig für den Notfall, das hat aus meiner Sicht nur Vorteile", sagte Bayern-Trainer Thomas Tuchel zu seiner Entscheidung für den Einsatz des 23-Jährigen. Zuletzt hatte der zwölf Jahre ältere Ulreich in Vertretung des seit Dezember 2022 verletzt pausierenden Manuel Neuer im Tor des deutschen Rekordmeisters gestanden.

"Sven macht das herausragend gut."

Thomas Tuchel lobt Neuer-Vertreter Sven Ulreich

"Sven macht das herausragend gut", lobte Tuchel den routinierten Keeper. Im Erstrunden-Spiel beim Drittligisten am 26. September (20:45 Uhr/ZDF und Sky) solle nun aber Peretz seine verdiente Chance bekommen. "Das ist besprochen mit ihm, das ist mit dem Torwarttrainer besprochen", sagte Tuchel. Peretz habe viel Potenzial und sei mit vielen Hoffnungen für die Zukunft verpflichtet worden.

Weitere Umstellungen im Team ließ der Bayern-Coach offen. "Es kann auch sein, dass wir gar nicht so viel rotieren", sagte Tuchel. "Ich habe nicht so große Lust, das kleinste Signal in die Gruppe zu geben. Es geht gerade erst los mit den englischen Wochen." Tuchel will seinem Team nicht das Gefühl vermitteln, dass die Partie in Münster weniger wichtig oder leichter als andere sei. Man werde Münster "nicht unterschätzen. Wir sind der Favorit. Wir wollen nach Berlin ins Finale", ergänzte der 50-Jährige.

Der FC Bayern München stand zuletzt mit dem DFB-Pokal auf Kriegsfuß

Die Bayern waren zuletzt im Viertelfinale gegen Freiburg sowie jeweils in der 2. Runde gegen Zweitligist Holstein Kiel und Borussia Mönchengladbach ausgeschieden. Solange hat der Rekordpokalsieger seit 25 Jahren nicht mehr auf eine Finalteilnahme warten müssen.

In Münster steht erstmals der von Borussia Dortmund verpflichtete Neuzugang Raphael Guerreiro im Kader. Der Portugiese hatte zuletzt wegen eines Muskelbündelrisses pausiert. Innenverteidiger Matthijs de Ligt fehlt wegen leichter Kniebeschwerden nach einem Schlag auf das Gelenk zur Vorsicht.

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Preußen Münsters Coach hofft auf ein Fußball-Wunder

Münsters Trainer Sascha Hildmann hofft auch ohne Wechselfehler von Bayern-Coach Tuchel auf eine Sensation im DFB-Pokal gegen den FC Bayern. "Ich weiß nicht, ob Thomas Tuchel sechsmal wechselt, aber natürlich gibt es Wunder immer wieder. Im Fußball ist alles möglich", sagte Hildmann mit einem Lächeln. Der 51-Jährige spielte damit auf die Pokalpartie seiner Mannschaft vor zwei Jahren gegen den VfL Wolfsburg an. Weil der damalige Wolfsburger Coach Mark van Bommel sechsmal gewechselt hatte, wurde das Spiel für Preußen Münster gewertet.

Gegen den deutschen Rekordmeister fordert Hildmann von seinem Drittliga-Team nicht nur einen engagierten Auftritt in der Defensive. "Ich will schon, dass wir mutig sind, dass wir Eins-Gegen-Eins-Situationen suchen, wenn wir den Ball mal geklaut haben", sagte er vor dem Erstrundenspiel. "Wir wollen uns ganz, ganz teuer verkaufen." (dpa/sid/hau)

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