Feuerwerkskörper explodieren, die Polizei ist mit einem Aufgebot vor Ort. In Neapel kommt es vor dem Champions-League-Spiel von Union Berlin zu Ausschreitungen. Es gibt Verletzte und Festnahmen.

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Elf deutsche Fußball-Fans sind Medienberichten zufolge nach Krawallen vor dem Champions-League-Spiel des 1. FC Union Berlin bei der SSC Neapel festgenommen worden. In der Nacht zum Mittwoch kam es zwischen Anhängern des Fußball-Bundesligisten und der Polizei zu schweren Zusammenstößen, wie italienische Medien übereinstimmend berichteten.

Mehrere Polizisten wurden demnach bei den Krawallen verletzt. Unter die Union-Anhänger hätten sich auch Fans von Borussia Mönchengladbach gemischt, die als Erzrivalen von Napoli gelten, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf die Polizei.

Die Deutschen warfen demnach Rauchbomben und Knallkörper. Einige Straßen rund um die zentrale Piazza Dante seien von ihnen blockiert worden. Mülltonnen sowie andere größere Gegenstände seien von ihnen umgekippt worden. Bei den Krawallen wurden zudem Geschäfte verwüstet.

"Die Zusammenstöße mit den Einsatzkräften wurden von den deutschen Fans regelrecht gesucht", zitierte Ansa den Polizeipräsidenten von Neapel, Maurizio Agricola. Die Polizei erhöhe nun ihre Präsenz bei dem Spiel am Abend, um weitere Zwischenfälle zu verhindern.

Union Berlin fordet Fans auf, abgelegene Gebiete von Neapel zu meiden

Union Berlin forderte seine Fans bereits vor der Partie in der Champions League am Mittwochabend (18:45 Uhr/DAZN) auf, beispielsweise auf ihre Fankleidung außerhalb des Stadio Diego Armando Maradona zu verzichten. Sie sollten zudem "abgelegene Gebiete der Stadt Neapel meiden", hieß es in einer Mitteilung der Unioner an ihre Fans. Napoli und auch die Sicherheitsbehörden vor Ort hatten bereits zuvor auf das Risikopotential für Fußballfans hingewiesen.

Ein Großteil der Union-Fans - rund 2.500 haben Tickets für die Partie - wollte wohl erst am Spieltag selbst die Reise antreten. Nach Angaben des Fanklubs Eiserner Virus war die Reise per Flieger nach Rom und von dort weiter mit dem Bus nach Neapel geplant. Einen Aufenthalt in der Stadt wollten sie unbedingt vermeiden, hieß es.

Im März war es in Neapel bereits zu schweren Ausschreiten durch Fans von Eintracht Frankfurt gekommen. Damals war der Verkauf an Eintrittskarten für Fans mit Wohnsitz in Frankfurt untersagt worden, dennoch waren viele Anhänger nach Neapel gereist. (dpa/lh)

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