Der FC Bayern München hat mehrere Spieler verliehen, damit diese sich bei einem anderen Verein weiterentwickeln können. Während einige Leihspieler dort bereits Leistungsträger sind, tun sich andere noch sehr schwer.

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Alexander Nübel (VfB Stuttgart): Überragender Saisonstart, VfB plant längerfristig mit dem Torwart

Der Torwart wurde für eine Saison an den VfB Stuttgart verliehen und ist einer der Gründe dafür, dass der VfB auf Tabellenplatz zwei steht. In drei der bisherigen sieben Bundesligaspiele blieb der 27-Jährige ohne Gegentor.

Vertragstechnisch würde Nübel nach dieser Saison zum FC Bayern zurückkehren, wo er noch bis Sommer 2025 unter Vertrag steht. Allerdings deutete er mehrmals an, nicht die Nummer zwei hinter Manuel Neuer sein zu wollen. Stuttgart-Sportchef Fabian Wohlgemuth ließ im "Sport 1-Doppelpass" durchblicken, Nübel längerfristig binden zu wollen und sagte: "Ob er die nächsten sechs, sieben Jahre bei uns bleibt, müssen wir schauen."

Malik Tillman: Erst verschlafen, dann mehrmals getroffen

In der vergangenen Saison wurde der 21-jährige Offensivspieler bereits nach Schottland an die Glasgow Rangers verliehen. Dort hinterließ er einen starken Eindruck. In 43 Pflichtspielen gelangen ihm zwölf Tore und fünf Vorlagen. Der FC Bayern hatte dennoch keine Verwendung für Tillman. Nach einer Vertragsverlängerung bis zum Sommer 2026 wurde er an den niederländischen Top-Verein PSV Eindhoven verliehen.

Dort stellt Tillman erneut seine Treffsicherheit unter Beweis. Bei vier Einsätzen im Ligabetrieb gelangen ihm bereits drei Tore und eine Vorlage. Auch Trainer Peter Bosz lobte kürzlich Tillman und sagte: "Er war großartig. Mit Abstand der Beste auf dem Platz."

Allerdings unterlief ihm auch ein Fauxpas: Er verschlief im September die Abfahrt zum Auswärtsspiel bei Almere City und wurde aus dem Kader gestrichen. Immerhin wurde ihm dies mittlerweile verziehen. Der niederländische "Telegraaf" schrieb kürzlich: "Langschläfer Tillman sorgt für den Weckruf bei PSV: Mittelfeldspieler zeigt Klasse."

Gabriel Vidovic: Das Ausnahmetalent drängt sich auf

Der 19-jährige Linksaußen gilt beim FC Bayern schon seit Jahren als Ausnahmetalent. Der Nachwuchsleiter Jochen Sauer sagte bereits im Sommer 2022 im Interview mit unserer Redaktion, dass er Vidovic zutraut, sich bei den Profis des FC Bayern zu etablieren. Doch die Konkurrenz ist so groß, dass er bislang lediglich vier Pflichtspiele für den Rekordmeister absolvierte.

Daher wurde Vidovic für die laufende Saison an den kroatischen Rekordmeister Dinamo Zagreb verliehen. "Dinamo Zagreb ist bekannt für seine gute Akademie und auch dafür, junge Spieler auf hohem Niveau im Profifußball weiterzuentwickeln", erklärt Sauer. Dies scheint gut zu gelingen: In vier Ligaspielen gelangen ihm zwei Tore und zwei Vorlagen.

Josip Stanisic: In Leverkusen will er sich weiterentwickeln

Der 23-jährige Rechtsverteidiger absolvierte bereits 41 Pflichtspiele für den FC Bayern München, ehe Ende August die Ausleihe zum Bundesliga-Konkurrenten Bayer 04 Leverkusen erfolgte. Stanisic war laut eigener Aussage selbst überrascht, dass er vom FC Bayern die Freigabe erhielt.

Für ihn selbst sei dies allerdings ein sinnvoller Schritt gewesen: "Mir wurde in München klar kommuniziert, dass eine Leihe Sinn macht, um mich weiterzuentwickeln. Jetzt freue ich mich, bei Bayer richtig Gas zu geben. Ich glaube, dass ich hier auf mehr Spielzeit komme, als es beim FC Bayern der Fall gewesen wäre." Bislang trifft das allerdings nur bedingt zu. Während Stanisic in der Europa League zweimal die kompletten 90 Minuten auf dem Platz stand, wurde er in der Bundesliga nur dreimal eingewechselt.

Paul Wanner (SV Elversberg): Der jüngste Bayern-Spieler aller Zeiten

Wanner wurde zum jüngsten Bundesligaspieler in der Geschichte des FC Bayern München, als er im Januar 2022 im Alter von 16 Jahren und 15 Tagen debütierte. Innerhalb von eineinhalb Jahren absolvierte der 17-Jährige insgesamt acht Pflichtspiele für den FC Bayern. Dauerhaft etablieren konnte sich der offensive Mittelfeldspieler allerdings nicht, sodass eine Ausleihe der logische Schritt war.

"Für Pauls weitere Entwicklung ist es nun wichtig, kontinuierlich Spielpraxis in einer Profiliga zu bekommen. Aufsteiger Elversberg hat ihm diese Möglichkeit in der 2. Liga geboten. Wir wünschen ihm dort alles Gute", sagte Nachwuchsleiter Jochen Sauer. Bislang kam er in vier Zweitliga-Partien zum Einsatz und stand einmal in der Startelf. Sein Vertrag beim FC Bayern gilt bis Sommer 2027.

Arijon Ibrahimovic: Zwei Kurzeinsätze in Italien

Der 17-jährige Offensivspieler, der mit dem schwedischen Superstar Zlatan Ibrahimovic weder verwandt noch verschwägert ist, kam beim FC Bayern bereits einmal in der Bundesliga zum Einsatz, als er im Februar 2023 gegen den VfL Bochum eingewechselt wurde.

Weil die Chancen auf weitere Einsätze gering wären, wurde er in die 1. italienische Liga an Frosinone Calcio verliehen. Dort kam er immerhin bereits zweimal zum Einsatz, als er jeweils kurz vor Schluss eingewechselt wurde.

Johannes Schenk (Preußen Münster): Debüt gegen den FC Bayern

Der Torwart wurde an den Drittligisten Preußen Münster verliehen, weil beim FC Bayern die Konkurrenz zu groß ist. In Münster ist er zwar hinter dem Routinier Maximilian Schulze-Niehues lediglich die Nummer zwei. Doch ausgerechnet beim DFB-Pokalspiel gegen den FC Bayern stand der 20-Jährige im Tor und hinterließ trotz der vier Gegentore einen guten Eindruck.

Sein Mitspieler Gerrit Wegkamp sagte im Gespräch mit unserer Redaktion über Schenk: "Er hat eine sehr gute Veranlagung und für einen Torwart Gardemaße. Er hat seine Qualitäten, weiß aber auch, dass er als junger Torwart noch an einigen Dingen arbeiten muss. Ich glaube, deshalb war es für ihn gut, aus dem gewohnten Umfeld herauszukommen. Ich bin davon überzeugt, dass er seine Qualitäten zeigen wird – ob nun hier oder woanders." Sein Vertrag beim FC Bayern gilt bis zum Sommer 2025.

Verwendete Quellen:

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