Der FC Bayern München muss die 1:2-Pokalniederlage im Viertelfinale des DFB-Pokals schnell verarbeiten, um sich wieder auf den Meisterschaftskampf zu konzentrieren. In der Vergangenheit gelang das meist gut – aber nicht immer.

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Der Frust sitzt tief. Zum dritten Mal in Folge ist der FC Bayern München im DFB-Pokal vorzeitig ausgeschieden und kann beim Finale in Berlin lediglich zuschauen. Der Traum vom Triple? Zerplatzt! Allzu viel Zeit, um damit zu hadern, bleibt allerdings nicht.

Bereits am Samstag (15:30 Uhr) steht in der Bundesliga die Revanche beim SC Freiburg an, gegen die der FC Bayern am Dienstagabend im Pokal verlor. Trainer Thomas Tuchel richtet den Blick nach vorne: "Es gilt, die Mannschaft für Samstag vorzubereiten. Wir haben ein extrem enges Titelrennen in der Bundesliga und müssen versuchen, nachzulegen."

Auch Innenverteidiger Matthijs de Ligt hofft, dass seine Mannschaft aus der überraschenden Niederlage gegen Freiburg gelernt hat: "Ich glaube, dass wir im nächsten Spiel die Details besser machen und besser spielen möchten. Dann haben wir eine große Chance, zu gewinnen."

Bayern könnte Samstag die Tabellenführung verlieren

Nach dem Pokal-Aus ist der Druck, die deutsche Meisterschaft zu gewinnen und möglichst auch die Champions League, noch größer. Weitere Ausrutscher darf sich der FC Bayern nicht erlauben. Der Vorsprung auf Borussia Dortmund beträgt lediglich zwei Punkte. Im Falle einer erneuten Niederlage gegen Freiburg könnte der BVB bei einem Sieg gegen Union Berlin die Tabellenführung übernehmen.

Die entscheidenden Fragen lauten: Wie wird der FC Bayern die Pokalniederlage verarbeiten? Welche Reaktion in der Bundesliga ist zu erwarten? Der Blick in die Vergangenheit lässt Böses erahnen – und zwar für die Konkurrenz.

In der vergangenen Saison scheiterte der FC Bayern bereits in der 2. Pokal-Runde mit einem desaströsen 0:5 an Borussia Mönchengladbach, gewann aber nur drei Tage später in der Bundesliga mit 5:2 beim 1. FC Union Berlin. Sieben der folgenden acht Bundesligaspielen wurden gewonnen. Der Vorsprung auf Borussia Dortmund wuchs in dieser Zeitspanne von einem auf neun Punkte an.

In der Saison 2020/2021 schied Bayern ebenfalls in der 2. Pokal-Runde aus, weil sie völlig überraschend beim Zweitligisten Holstein Kiel im Elfmeterschießen verloren. Die Reaktion folgte prompt: Bayern gewann vier Tage später das Bundesligaspiel beim SC Freiburg mit 2:1 und begann eine Siegesserie über fünf Spiele.

Der Vorsprung auf den Verfolger RB Leipzig, der zuvor lediglich zwei Punkte betrug, wuchs dadurch auf sieben Zähler an. Die Hoffnung vieler Fußball-Fans auf eine spannende Meisterschaft hatte sich erledigt.

Pokal-Pleite als Motivationsspritze?

Überhaupt scheint ein Pokal-Aus für den FC Bayern meist eher eine motivierende Wirkung zu haben. Weitere Beispiele: 2016/2017 verlor Bayern im Pokal-Halbfinale mit 2:3 gegen Borussia Dortmund. Drei Tage später wurde der VfL Wolfsburg mit 6:0 deklassiert. Auch die darauffolgenden drei Bundesligaspiele wurden gewonnen. In der Saison 2008/2009 scheiterte Bayern im Viertelfinale mit 2:4 an Bayer Leverkusen. In der Bundesliga folgten daraufhin drei Siege in Folge.

Nur selten hinterließ eine Pokal-Pleite einen Knacks. Zuletzt geschah dies in der Spielzeit 2010/2011. Der FC Bayern verlor damals mit 0:1 im Halbfinale gegen den FC Schalke 04. Drei Tage später folgte auch noch eine 1:3-Niederlage bei Hannover 96. Dies war im Ligabetrieb die zweite Pleite hintereinander.

Der FC Bayern fing sich danach zwar wieder und verlor keines der verbleibenden neun Bundesligaspiele. Meister wurde trotzdem Borussia Dortmund. Ein Szenario, welches auch in dieser Saison möglich ist.

Verwendete Quellen:

  • Pressekonferenz und Mixed Zone nach dem Pokal-Spiel (FC Bayern München – SC Freiburg)
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