Der FC Bayern München gewinnt am Sonntagabend gegen Borussia Mönchengladbach - nicht unbedingt souverän, aber am Ende doch verdient. Bis hierhin alles wie immer. Dass es am Ende trotzdem ein wenig dicke Luft bei den Bayern gab, zeigt, wie viel Sportsgeist in der Mannschaft steckt.

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Ein Kommentar
von Robin Heimann

Es passierte in der 85. Minute. Carlo Ancelotti wechselt Arjen Robben für Renato Sanches aus. Der Niederländer hat in diesem Spiel eine solide Leistung gezeigt, könnte mit seinem Auftritt also zufrieden sein. Als er bei seinem Kollegen an der Außenlinie ankommt, merkt man schon, dass das aber nicht der Fall ist. Ein wenig zu energisch klatscht er seinen Mitspieler ab.

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Dann stapft er Richtung Auswechselbank an seinem Trainer vorbei - und auch der bekommt einen Handschlag in erhöhter Geschwindigkeit. An der Bank angekommen, nochmal: ausholen, durchziehen, zack.

Respektlos? Dieser Gedanke wäre falsch!

Nun könnte man schnell in den Standard-Fußballeklat-Beurteilungsmodus verfallen und dem Spieler mangelnden Respekt vorwerfen und dass er seiner Vorbildfunktion nicht gerecht wird. Oder auch wie arrogant er ist, dass er seine Auswechslung fünf Minuten vor Spielende nicht akzeptieren will.

Arjen Robben ist sauer nach seiner Auswechslung Wie finden Sie seinen Wutanfall?
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    Kindisch, sowas von einem erwachsenen Mann.
  • B
    Richtig gut, bei ihm brennt das Feuer noch.

Aber es wäre falsch, weil das genaue Gegenteil der Fall ist. Arjen Robben hat gezeigt, was es heißt, ein professioneller Vollblutsportler zu sein. Einer, der sich nie mit einer durchschnittlichen Leistung zufriedengeben will. In der Situation, in der sich der FC Bayern befindet, ist es besonders wichtig, welche Einstellung die Mannschaft zeigt. Oder wollen Sie ein Team sehen, das aufgrund seiner großen Dominanz in der Bundesliga jetzt nur noch mit Halbgas zu den letzten Saisonspielen fährt?

Insofern müsste der deutsche Fußballfan Arjen Robben und dem FC Bayern sogar danken, dass hier nicht schon ein Haken hinter die aktuelle Saison gemacht wurde, sondern jeder Gegner noch mit voller Motivation angegangen wird. Oder wie Thomas Müller es nach dem Spiel ausdrückte: "Es ist schön, dass es bei uns trotz 13 Punkten Vorsprung noch so kribbelt."

Und dass bei den Bayern die Mischung zwischen Ernsthaftigkeit und Spaß auch stimmt, sah man danach auf der Auswechselbank: Die Kollegen Boateng, Ribéry und Alonso waren sichtlich amüsiert über den Wutanfall Robbens.

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