Christoph Daum und Uli Hoeneß haben sich im Kampf um deutsche Meistertitel einst nichts geschenkt und verbal bekriegt. Mehr als drei Jahrzehnte später aber streicht der an Krebs erkrankte Daum die menschliche Größe seines einstigen Rivalen heraus - aus aktuellem Anlass.

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Der an Krebs erkrankte Christoph Daum hat vor Kurzem einen für ihn überraschenden Anruf von seinem einstigen Rivalen Uli Hoeneß erhalten. Er habe Genesungswünsche und aufmunternde Worte aus aller Welt bekommen, sagte der frühere Bundesliga-Trainer der Deutschen Presse-Agentur.

Christoph Daum: Ein Anruf von Uli Hoeneß ist nicht selbstverständlich

"Auch von Uli Hoeneß. Er hat mich vor ein paar Wochen angerufen. Da habe ich mich sehr drüber gefreut, dass er mir viel Kraft gewünscht hat", erzählte Daum. "Das ist keine Selbstverständlichkeit, und das zeichnet eben auch Uli Hoeneß aus. Wenn es dem ein oder anderen mal nicht so gut geht, dann meldet er sich, das ist eine sehr große menschliche Stärke."

Daum und Hoeneß hatten sich seit Ende der 80er-Jahre in der Bundesliga immer wieder hitzige Wortgefechte geliefert. Damals schwang sich der von Daum trainierte 1. FC Köln kurzzeitig zum ärgsten Titelrivalen des FC Bayern München auf, dessen Manager Hoeneß war. Gemeinsam mit Uli Hoeneß' Bruder Dieter, damals Manager des VfB Stuttgart, errang Daum 1992 die deutsche Meisterschaft.

Daum und Hoeneß sind sich nicht mehr spinnefeind

Zudem war es Uli Hoeneß, der Daums Kokainkonsum öffentlich machte, als der nach der EM 2000 Bundestrainer werden sollte. Das Verhältnis der beiden Streithähne hatte sich aber bereits vor einigen Jahren normalisiert.

Der 69-jährige Daum unterzieht sich derzeit einer zweiten Chemotherapie. Ob er jemals ins Fußballgeschäft zurückkehrt, kann er nicht sagen. "Im Augenblick konzentriere ich mich nur darauf, möglichst diesen Krebs unter Kontrolle zu bekommen und vielleicht glücklicherweise sogar loszuwerden", sagte Daum. "Die Gesundheit hat absolute Priorität. Da mache ich mir überhaupt keine Gedanken über irgendwelche beruflichen Dinge, weil ich gar nicht weiß, ob diese Möglichkeit überhaupt kommt." (dpa/hau)

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