Schöne Ablenkung für den Krisenklub: In der Zeit, in der Borussia Dortmund sein Winter-Trainingslager im spanischen La Manga aufschlägt (10. bis 18. Januar), befinden sich auch die Spielerinnen der schwedischen Nationalmannschaft im Hotel der BVB-Profis. Eine Situation wie gemalt für die eine oder andere Anekdote, die Kevin Großkreutz und Co. einmal ihren Kindern erzählen werden. Doch auch in der Vergangenheit gab es so manche nette Geschichten, die den Profis während der Vorbereitung passiert sind.

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1. Die Angst des MSV Duisburg vor russischen Models

Der MSV Duisburg hatte sich bereits für ein Hotel entschieden: Das diesjährige Wintertrainingslager des Drittligisten sollte im "Royal Holiday Palace" im türkischen Antalya stattfinden. Das blöde daran: In der Zeit, in der sich die "Zebras" dort aufhalten (8. bis 16. Januar), tummeln sich auch 400 russische Models im Hotel. Grund ist ein Modelwettbewerb, bei dem eine neue Schönheitskönigin gesucht wird.

Diese Model-Invasion bereitete den Klub-Verantwortlichen offenbar große Kopfschmerzen - sie sahen die Gefahr, dass die Spieler ihre Gedanken nicht beim Fußball haben könnten. Also beschlossen sie kurzerhand, in ein wenige Kilometer entferntes Hotel zu ziehen. "Wir wollen uns ja in aller Ruhe auf die Frühjahrsserie vorbereiten können :)", hieß es kurze Zeit später als Begründung auf der Vereinshomepage.

2. Feucht-fröhliche Party im Hotel des FC Bayern München

Während der Zeit im Trainingslager passieren so einige lustige Geschichten. Die meisten davon bleiben geheim, doch manche finden ihren Weg in die Presse. So wie die Anekdote von Ansgar Brinkmann, der der "11Freunde"-Redaktion in einem Interview von einem Trainingslager während der Saison 1999/2000 berichtete. Mit seinem damaligen Verein Tennis Borussia Berlin bereitete sich der "weiße Brasilianer" auf Mallorca auf die Rückrunde vor - er und seine Teamkollegen wohnten direkt neben dem Hotel, in dem die Spieler des FC Bayern München unterkamen.

Francisco Copado, damals ebenfalls bei TeBe Berlin aktiv, erfuhr, dass sein guter Freund und Bayern-Profi Hasan Salihamdzic eine Geburtstagsparty schmeiße. Copado sagte seinen Teamkollegen Brinkmann und Sergej Kirjakow Bescheid, doch Brinkmann wollte lieber zu Hause bleiben - ein Fehler, wie sich herausstellen sollte.

Denn Copado und Kirjakow hatten auf Salihamdzics Feier offenbar eine Menge Spaß. In der Lobby des Bayern-Hotels - also genau dort, wo auch die Journalisten waren - tanzte Copado zu späterer Stunde auf dem Piano, Kirjakow saß mit Zigarre in der Hand an der Bar. Copado habe kein Ende gefunden, erzählt Brinkmann, der selbst erst beim Frühstück am darauf folgenden Morgen von der Feucht-Fröhlichkeit des Abends erfuhr. Für Copado hatte dieser nächtliche Ausflug Konsequenzen: Trainer Winfried Schäfer ließ ihn im Testspiel gegen die Bayern am nächsten Tag 90 Minuten lang auf der Ersatzbank schmoren.

3. Das Überlebenscamp des Hamburger SV

Tagsüber trainieren, abends am Pool oder an der Bar abhängen - so stellt man sich das Leben der Profis während der Trainingslager vor. Dass es aber auch komplett anders geht, zeigte beispielsweise Thorsten Fink. Im Sommer 2012 lud der damalige Trainer des Hamburger SV seine millionenschweren Profis zum Abenteuerausflug nach Nordschweden ein. "Man kann es Überlebenscamp nennen", sagte der Coach damals: "Die einen werden sich um Proviant kümmern, das Brot selbst backen, die anderen die Zelte aufbauen. Getrunken wird aus den Seen." Per Kajak und zu Fuß ging es durch Wälder und Flüsse.

Dennis Aogo, mittlerweile beim FC Schalke 04 unter Vertrag, schwante schon vor dem Beginn des Ausflugs Böses - und zwar nicht, weil Strom oder fließendes Wasser fehlten: "Für mich wird es wirklich ums Überleben gehen. Ohne Handy, das ist für mich das Schlimmste", sagte der Verteidiger damals auf der Homepage des Klubs.

4. Felipe Santana und seine Todesangst beim Canyoning

Todesangst hatte im Sommer 2012 allerdings nicht nur Aogo, sondern auch Felipe Santana. Der Innenverteidiger, damals noch bei Borussia Dortmund unter Vertrag, und seine Teamkollegen wurden von Trainer Jürgen Klopp zum Canyoning in die Schweizer Fallenbachschlucht geschickt - und hatten sich eine 40 Meter hohe Staumauer abzuseilen. Santana gab auf der Homepage des BVB zu, währenddessen "Angst um mein Leben" gehabt zu haben.

Alles Lamentieren half nichts: Der Brasilianer stieg als einer der Letzten die Mauer hinab und wurde unter großem Geschrei von seinen Mannschaftskollegen am Fuß der Mauer empfangen.

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